Volltext: EINTRACHT (1994) (Advent)

SU EINTRACHT ADVENT 
1994 LACHENDES LIECHTENSTEIN Anekdoten von Prinz Hans t 1975, gesam- melt von Dr. Walter Oehry, Bendern Prinz Hans hat sich selten über An- gelegenheiten der Politik geäussert. Besonderen Ereignissen verdanken wir aber dennoch treffsichere Be- merkungen. Eine kurzgefasste Situationsdarstel- lung lautet: «Die Landesfarben trü- gen. Blau und rot ist schön, aber schwarz und rot wäre realisti- scher». Prinz Hans will an einer Gemeide- abstimmung in Vaduz teilnehmen. Er wird darauf aufmerksam ge- macht, dass er nicht stimmberech- tigt sei. Sein Kommentar: «Wie in Afrika - nur die Schwarzen stim- men !» Ein Schaaner Abgeordneter im Landtag macht einen Vorschlag, der abgelehnt wird. Prinz Hans: «Er hätte warten sollen bis zur Fas- nacht. Dann hätten alle «Allwäg- Kwösoo» gerufen!» Landtag 1962. Da es um das Jagd- gesetz geht, ist Prinz Hans bei den Zuhörern. Das Recht des Hausbe- sitzers, in unmittelbarer Nähe des Hauses zu schiessen, wird festge-legt. 
Sein Kommentar: «Da lacht das Herz des Wilderers.» Anekdoten im Zusammenhang mit der Jagd sind begreiflicherweise oh- ne Zahl. Prinz Hans pflegte die Ein- ladungen zu Veranstaltungen des Jagdschutzvereins mit Zeichnungen zu verschönern. Dabei scheute er sich nicht, auch eine Karikatur von sich selbst einzubauen. Einen Jäger, der in seiner Begleitung einen Bock gefehlt hat, tröstet er mit der zweideutigen Bemerkung: «Wenn einer einen Bock schiessen will, muss er manchmal damit rechnen, dass er einen Bock schiesst!» Die Jäger klassifiziert Prinz Hans in Anfänger, Weidgerechte und - die Mehrheit! Selbstironie ist für Prinz Hans eine beliebte Form des Humors. Mit Leuten aus dem Lande unterwegs, wird in einem Gasthaus zu Mittag gegessen. Mit dem Fisch kommen seine Begleiter nicht ganz zurecht. Da schlürft Prinz Hans ungeniert die Suppe aus dem Suppenlöffel und meint: «Man soll ruhig merken, dass wir vom Land sind.» Wegen Übergewicht hat Prinz Hans später einen Fasttag einzuhalten. Es fällt ihm offensichtlich nicht leicht. Er nimmt daher das Angebot eines kräftigen Stücks geräucherten Schinkens gerne an und meint: «Da kann ich am Abend meiner Frau ei- ne Freude machen und sagen, dass ich gar nichts essen will!» S.D. Prinz Hans eröffnet die Generalversammlung. - Selbstporträt 
1963Hochgebildete 
Töchter nicht bevorzugt Liechtenstein hatte bisher wenig Töchter, die eine wissenschaftliche Ausbildung genossen hatten. Es war dies wohl deshalb der Fall, weil hierzulande für dergleichen Damen keine Verdienstmöglichkeit war. Von hoher Bildung einer Tochter kann übrigens erst dann etwa ge- sprochen werden, wenn sie die Ma- tura gemacht und an einer Univer- sität oder an einer anderen Hoch- schule doktoriert oder die Staats- prüfung abgelegt oder sonst ein bedeutendes Examen bestanden hat. Nachstehend bringen wir eine Notiz, die kürzlich in Schweizer Blättern zu lesen war, zum Ab- druck. Sie dürfte auch bei uns von Interesse sein und lautet: «Im Jahresbericht der Sektion Aar- gau des Schweizerischen Protestan- tischen Volksbundes wird auch der evangelischen Eheanbahnungsstelle des Volksbundes gedacht. Die Er- fahrungen, die dabei von neuem wieder gemacht werden, zeigen, dass vielseitig geschulte und hoch- gebildete Töchter es im allgemei- nen schwerer haben, einen passen- den Lebensgefährten zu finden als solche, welche in Haushalt oder Landwirtschaft tätig sind und keine allzu hohen Ansprüche an den zukünftigen Lebensstandard stellen. Dass es unter den weiblichen Ehe- suchenden bedeutend mehr von der erstgenannten Art gibt, sollte ein Fingerzeig sein, in welcher Richtung künftig Erziehung und Ausbildung unserer weiblichen Ju- gend gehen muss.» Liechtensteiner Volksblatt 1945 16
	        

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