Volltext: EINTRACHT (1994) (Staatsfeiertag)

'EINTRACHT STAATSFEIERTAG 
1994 Ausdruck der Dank- barkeit und des ehr- fürchtigen Gedenkens Denkmäler sind Zeit-Zeugen, ein Stück sichtbare Erinnerung. Sie sa- gen in ihrer Anschaulichkeit oft mehr als drei Seiten im Geschichts- buch. Der Schaaner Landtagspräsident Pfarrer Anton Frommelt meinte am 24. Juli 1932 anlässlich der Enthül- lung des Fürst-Johannes-Denkmals: «Am 11. Februar 1929 schloss der Mann seine Augen, dem wir die heutige Feier, den heutigen Tag widmen. Wir alle waren damals von der Todesbotschaft bestürzt wie Kinder, denen man sagt, der Vater sei gestorben. Und wir alle waren damals von dem Gedanken beseelt, es könne fast nicht sein.» Der Gemeinderat von Schaan, und vor allem der initiative Vorsteher Risch, wollten es nicht bei Worten bewenden lassen und widmeten sich, wie es in der Zeitung heisst, dem Zustandekommen der nun einmal aufgetauchten Idee eines Denkmals für den verehrten Für- sten Johann den Guten mit ganzer Seele. Der junge Schaaner Bildhauer Gott- fried Hilti wurde mit der Gestaltung beauftragt. Das Bild hält die Trauer des ganzen Volkes von Liechten- stein um den Verlust des Landesva- ters in jenen Tagen fest. A.P.G. Enthüllungsfeier Bildhauer Gottfried Hilti vor seinem WerkFürst-Johannes-Denkmal, 
Schaan Zu diesem Bild schrieb 1932 das «Liechtensteiner Volksblatt»: «Die Mittelgruppe, mit dem von Vertre- tern des Volkes getragenen ent- schlafenen Fürsten, ist der Grund- stock des Gedankens. In der Mitte unter dem Fürsten ist die Volksseele in ihrer ganzen tiefen Liebe und Trauer, wie sie sich krampfhaft an dem teuren Verstorbenen festhalten will, in Gestalt einer edlen Frau, der infolge des Verlustes ihr Herz zu brechen scheint, zusammenge- fasst. Die beiden muskulösen Träger sol- len die gesunde, frische Naturkraft des Volkes bekunden. Die in tief- stem Ernste gestimmten Gestalten sind gewillt, das gute Beispiel und die edlen Ideen des Getragenen mit ihren kräftigen Armen zu halten, weiterzutragen und in allen Zeiten gegen jede Unbill zu schützen, weshalb die Gruppe auch in keine an Zeitwechsel gebundene Gewan- dung gehüllt ist. Die beiden Seitengruppen sind eine Detaillierung der Grundidee der Mittelgruppe. Rechts die trauernde Bauernfamilie, links Handwerk und Bildung. Der urchige Bauer als star- ker, ganzer Mann, auch im herb- sten Schmerze immer auf Gott ver- trauend. Das Symbol der Landwirt- schaft, Sense und Worb, hält er fest in seinen gefalteten Händen, den Blick zum stillen Gebet • zum Schöpfer gerichtet. Ihm zur Seite ei- ne sich mit der rechten Hand auf seine Achsel stützende Frau, dieliebevoll 
Trost und Halt in ihrer Trauer sucht. Die linke Hand hat die Bäuerin als Mutter beschirmend um das Kind gelegt, das hinter der Schürze der Mutter hervoräugt und den Vorgang noch nicht fassen und begreifen kann. Der kniende Knabe überreicht zum Danke für die gros- se Hilfe während der Katastrophen Früchte der Landwirtschaft. Die linke Gruppe: Der Handwerker schaut prüfend auf den Beschauer, ihn des Beispiels ermahnend, in des edlen, unermüdlichen Schaffens- dranges seines grossen Wohltäters. Der Student mit den innig gefalte- ten Händen entbietet den Dank dem Förderer des Bildungswesens der Volks- wie Hochschüler. Das Trachtenmädchen mit dem Eichel- kranz vertritt den Kunst-, Gefühls- und Pietätssinn des Volkes.» Das Wappen, das ganze bekrö- nend, soll die Zusammengehörig- keit, das Einssein von Fürstenhaus und Volk bekunden, wie die im Denkmal verewigten Worte bezeu- gen: DEM VATER DES VOLKES DEM FREUNDE DES FRIEDENSDEM 
HELFER DER ARMEN DEM HIRTEN DER KUNST FÜRST JOHANN DEM GUTEN 1840 1858 
1929 10
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.