Volltext: EINTRACHT (1993) (Ostern)

'EINTRACHT OSTERN 
1993 Auch Grossmütter sind 
Mütter Eine Siebenjährige meint dazu: Eine Grossmutter ist eine Frau, die keine Kinder hat und des- wegen die kleinen Jungen und Mädchen von anderen Leuten lieb hat. Grossmütter haben ei- gentlich nichts zu tun. Sie müs- sen nur da sein. Weil sie alt sind, dürfen sie keine wilden Spiele machen mit Herumren- nen und so. Aber das brauchen sie auch nicht. Es ist genug, wenn sie uns auf den Jahrmarkt mitnehmen, wo das Karussell- pferd ist, und wenn sie genug Geld dabei haben. Grossmütter dürfen niemals sa- gen: «Los, beeile dich!» Meistens sind Grossmütter dick. Aber so dick auch wieder nicht, dass sie einem nicht die Schuhe zubinden können. Sie haben ei- ne Brille und ganz ulkige Unter- wäsche. Richtige Grossmütter können ihre Zähne aus dem Mund nehmen. Eine Grossmutter braucht nicht clever zu sein. Aber wenn ich sie frage: «Warum ist der liebe Gott nicht verheiratet?» oder «Warum können Hunde keine Katzen leiden?», dann müssen sie das beantworten können. Grossmütter reden richtig mit uns. Nicht solch komische Ba- bysprache wie die Leute, die uns besuchen kommen und die man immer so schlecht versteht. Wenn Grossmütter uns was vor- lesen, ist das richtig schön. Sie lesen ein und dieselbe Ge- schichte auch immer wieder vor, wenn man das will, und sie lassen auch nichts aus. Ich kann jedem empfehlen, eine Grossmutter zu haben, vor al- lem, wenn man keinen Fernse- her hat. Schliesslich sind Gross- mütter die einzigen Erwachse- nen, die Zeit haben. Wir gratulieren zum Muttertag! Quelle: Pfarrblatt 
TostersDIVERSES 
Märchen in Liechten- steiner Mundart Es ist immer noch das Schönste, Kindern Märchen und Geschichten selbst zu erzählen. Es gibt kaum et- was Bezaubernderes, als zu sehen, wie Geschichten sich auf Kinderge- sichtern widerspiegeln. Aber auch die Märchen erschliessen sich auf diese Weise nicht nur den Zuhören- den, sondern auch den Erzählen- den. Dennoch hat sich das Tonbandgerät mit den Kassetten längst in den Kin- derzimmern eingebürgert. Von nun an ist es jedoch nicht mehr nötig, dass Liechtensteiner Kinder den «Hungrigen Wolf» im Basler- oder die «sieben Zwerge» im St. Galler Dialekt hören müssen. Seit gut ei- nem Jahr produziert der «Drei Schwestern Verlag» in Mauren Mär- chen in Liechtensteiner Mundart. Kinder wollen Märchen immer und immer wieder hören. Märchen im heimatlichen Dialekt auf qualitativ guten und besonders sorgfältig ge- stalteten Kassetten sind ein Ge- schenk, das nicht so schnell seinen Wert verliert.Märchen 
in Liechtensteiner Mund- art sind erhältlich in allen liechten- steinischen Papeterien und Buch- handlungen, zum Preis von Fr. 
20.-. Bis jetzt erschien eine Auswahl an Grimms Märchen, nämlich folgen- de Titel: • Dornröschen, Schneewittchen, Frau Holle Mundart: Mauren • Froschkönig, Der Wolf und die sieben Geisslein Mundart: Eschen • Hansel und Gretel, Aschenputtel, Die Bremer Stadtmusikanten Mundart: Schaan • Rumpelstilzchen, Eisenhans, Yorinde und Yoringel Mundart: Vaduz • Schneeweisschen und Rosenrot, Rotkäppchen, Der Fischer und seine Frau, Mundart: Schellenberg • Die goldene Gans, Hans im Glück, Das Lumpengesindel, Der arme Müllerbursche und das Kätzchen, Mundart: 
Triesenberg • Märchen in Liechtensteiner Mundart 14
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.