Volltext: EINTRACHT (1992) (Advent)

'EINTRACHT ADVENT 
1992 LEITARTIKEL Jeder Augenblick der Geschichte, auch der Geschichte der Liechten- steinischen Trachtenvereinigung, ist flüchtig, kostbar und einmalig. Aber einige heben sich doch hervor als Momente des Beginnens, in denen Wege eingeschlagen werden, durch welche die Geschicke eines Verei- nes während langer Zeit geprägt werden. Ich bin fest überzeugt, dass die Herausgabe dieses Mitteilungs- blattes ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Liechtensteini- schen Trachtenvereinigung ist. Wer sich einsetzt, setzt sich aus, sagt ein Sprichwort. Und deshalb ein paar Fragen: Warum, wann und zu welchem Zweck gibt die Liech- tensteinische Trachtenvereinigung ein Mitteilungsblatt heraus, und warum trägt dasselbe den Namen «EinTracht»? «In Eintracht ein Haus bauen» Eintracht zu pflegen bedeutet zu- sammenzustehen, zusammenzuhal- ten, nach Frieden und Eintracht zu streben, Eintracht zu stiften. Ein- tracht ist auch ein beliebter Name für Gasthäuser, die damit zum ein- trächtigen Zusammensein einladen möchten. Eintracht (lateinisch con- cordia) heisst auch unser Trachten tragendes Vereinsmitglied, der Mu- sikverein «Konkordia» in Maurensowie 
der Musikverein «Konkordia» in Gamprin. Eintracht ist aber nicht nur ein Na- me, nicht nur ein Begriff; Eintracht ist für die Liechtensteinische Trach- tenvereinigung ein Ziel. In Eintracht wollen und sollen die örtlichen Trachtenvereine, wenn sie Erfolg haben wollen, zusammenarbeiten, und dasselbe will die Liechtenstei- nische Trachtenvereinigung mit den örtlichen Vereinen tun. Der Titel unseres Mitteilungsblattes soll uns immer wieder daran erinnern, dass Eintracht ein Haus baut und Zwie- tracht es 
niederreisst. Die kulturellen Werte wahren und fördern Doch nun zur Frage: Wann und warum? Dreimal erscheint dieses Mitteilungsblatt im Jahr, und zwar zu ganz bestimmten Terminen: das erste Mal im Advent als eine heitere Festgabe, das zweite Mal zum Osterfest und das dritte Mal zum Staatsfeiertag, kurz gesagt also zu Zeiten, wo alle aus den Ferien zurück sind und - wie wir hoffen - Lust und Zeit zum Lesen haben. In diesem ganz bewusst in einer einfachen Sprache gehaltenen Blatt wird alles, was im eigentlichen Sin- ne dieses Wortes den Charakter ei- ner Journallektüre trägt, weg- bleiben. Aufgabe dieses Blattes ist es, seinen Teil dazu beizutragen, sich den neuen Aufgaben zu stellen und zu versuchen, dabei mitzuhel- fen, die Ziele der Liechtensteini- schen Trachtenvereinigung zu ver- wirklichen. Das Staatsbewusstsein verstärken Wir sind überzeugt, dass ein sol- ches Blatt für Liechtenstein im all- gemeinen und für die Trachtenver- einigung im besonderen richtig und wichtig und gerade in der heutigen Zeit des Wandels eine Notwendig- keit ist. Man kann sagen, dass man im 20. Jahrhundert weltoffener sein und das Nationale weniger beach- ten und betonen sollte. Vergessen wir aber nicht, dass auch das Na- tionale ein Ziel hat: im rechten Au-genblick 
universal zu werden, ohne auf sich selbst zu verzichten. Das Nationale soll sammeln und das Gesammelte weitergeben, aber oh- ne seine Formen zu zerschlagen. Sammeln lässt sich ausserdem nur im begrenzten Raum, und ein sol- cher Raum ist Liechtenstein. Dieses Liechtenstein steht als vermensch- lichter Staat seinem Bürger viel näher und ist besonders geeignet, der Freiheit und der Entfaltung der menschlichen Person zu dienen. Würden wir nur Bürger haben, de- nen das Gefühl der Heimat fremd ist, so würden wir bald auch Frem- de sein, denn Liechtenstein wird nur so lange sein, als wir an es glauben, als wir für dasselbe eintre- ten. Deshalb laden wir alle Liechtenstei- nerinnen und alle Freunde Liech- tensteins ein, unser Blatt zur eige- nen Freude zu abonnieren und an der «EinTracht» mitzuarbeiten und damit zu helfen, die kulturellen Werte unserer Heimat in ihrer Viel- falt, auch oder gerade in einer im- mer mehr zusammenrückenden Welt, zu wahren und zu fördern. Adulf Peter Goop Obmann der Liechtensteinischen Trachtenvereinigung Liebe Leserinnen und Leser! Sie haben nun die Probenummer der «EinTracht» in der Hand. Erst das Osterblatt 1993 trägt das de- finitive Kleid. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen und wären Ihnen für konstruktive Kritik, vor allem auch für Ergänzungs-, Ver- besserungs- und Änderungsvor- schläge dankbar. Die Redaktion
	        

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