Politische Kultur in der Zwischenkriegszeit
deutigen Aussagen machen,” auch weil die Fortschrittliche Bürgerpartei
erst im Dezember 1918 entstand.“
Tabelle 1: Mandats- und Stimmenverteilung von Volkspartei
und Bürgerpartei bei den Landtagswahlen von 1922 bis 1932
1922 Januar 1926 April 1926 1928 1932
Mandate VP 11 9 9 4 2
Mandate FBP 4 6 6 11 13
Stimmenanteil VP 59 % 51 % 52 % 46 % 41 %
Stimmenanteil FBP 41 % 49 % 48 % 54 % 59 %
Einige Aspekte des Wahlkampfes
in der Zwischenkriegszeit
Für die Beeinflussung der Wähler setzten beide Parteien insbesondere
drei Kanäle ein. Dies waren die beiden Medien Parteizeitung und Flug-
blatt?” sowie die interpersonelle Kommunikation in Form von politi-
schen Versammlungen oder persönlichen Gesprächen. Aus Platzgründen
wird im Folgenden nur auf die Zeitungen und Flugblätter eingegangen.
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net. Für 1932 wurden die Stimmenzahlen des zweiten, landesweiten Wahlgangs als
Grundlage genommen. Nicht berücksichtigt wurden Stichwahlen sowie die auf
nicht offizielle Kandidaten entfallenen Stimmen. Letztere, die sogenannten Splitter-
stimmen, sind mit Ausnahme von 1922 allerdings ohnehin nicht mehr eruierbar, be-
trugen damals aber 4,4 Prozent (siehe Korfmacher, Landtag, S. 59). Da es sich auf-
grund dieser unbekannten Grössen um Näherungswerte handelt, wurde auf ganze
Zahlen gerundet. 1922 trat die Bürgerpartei als Partei nicht hervor, sondern stellte
gemeinsam mit dem Liechtensteiner Bauernverein Kandidaten auf (siehe Quaderer-
Vogt, Bewegte Zeiten, Bd. 3, S. 180-185 und 190-191). Es wurden für 1922 trotz-
dem alle nicht der Volkspartei zuzurechnenden Stimmen zur Bürgerpartei gezählt.
Siehe Quaderer-Vogt, Bewegte Zeiten, Bd. 2, S. 52.
Ebenda, S. 56. Die Volkspartei war im Vorfeld der Wahlen vom Mirz 1918 entstan-
den (siche ebenda, S. 55-56).
Die Flugblitter wurden wohl auch als Plakate verwendet (siehe zum Beispiel Liech-
tensteiner Volksblatt, 21. Juli 1928, und Quaderer-Vogt, Bewegte Zeiten, Bd. 2,
S. 46). Zum Einsatz kamen aber auch grössere Plakate. So berichtete das Volksblatt
1926 über «tischplattengroße Plakate» der Regierungspartei (Liechtensteiner Volks-
blatt, 9. Januar 1926).
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