Volltext: Geschichte erforschen - Geschichte vermitteln

Paul Vogt 
Historikerkommission beschlossen, aber nicht publiziert.® Die Aufwän- 
de zeigen deutlich, dass die Erwartungen in diese Kommission asymme- 
trisch waren: Die liechtensteinische Seite bewilligte einen Kredit von 
1,5 Millionen Franken, wobei man - entsprechend den beiden im Memo- 
randum formulierten Zielen - von einer hälftigen Teilung der Kosten 
zwischen Staat und Fürstenhaus ausging (je 750 000 Franken). Tatsäch- 
lich wurden bis Ende 2015 nur 531 298 Franken vom Staat beansprucht, 
der Restkredit von 218 702 Franken verfiel.® Die Aufwendungen der 
tschechischen Seite waren bescheidener: Ihr Budget bewegte sich je nach 
Umfang der Aktivitäten zwischen 15 000 und 30 000 Euro pro Jahr.” Auf 
der tschechischen Seite ging man davon aus, dass der grösste Teil der For- 
schung durch Angestellte von Universitäten, Museen und Archiven im 
Rahmen ihrer Anstellung geleistet würde.” Zusätzlich wurde die für die 
Tagungen in Tschechien benötigte Infrastruktur bereitgestellt. 
Es zeigte sich, dass die liechtensteinische Seite von Anfang an kon- 
krete Vorstellungen darüber hatte, was zu machen war. Bereits am 
22. Juni 2011 beschloss die Historikerkommission einen «Arbeits- und 
Zeitplan»,” der davon ausging, dass Workshops beziehungsweise Kon- 
ferenzen zu den Themen «Liechtensteinische Erinnerungsorte», «Liech- 
tenstein: Kontinuitäten — Diskontinuitäten», «Die Liechtenstein und die 
Kunst» und «Das Fürstenhaus, der Staat Liechtenstein und die Tsche- 
choslowakei im 20. Jahrhundert» organisiert werden sollten. Die 
ursprünglich vorgesehene fünfte Tagung zum Thema «Ergebnisse der 
Historikerkommission» fand nicht statt. Für jede Tagung waren Kurz- 
referate mit ausgiebigen Diskussionen vorgesehen. 
Neben diesen Tagungen waren von Liechtensteiner Seite auch 
schon vier Forschungsprojekte zu den Themen «Liechtensteiner Güter 
und Rechte», «Verwaltung der Güter», «Fürstenbesitz, Tschechien und 
88 In Art. 8 der Geschäftsordnung wird auf eine separate «Kostenregelung der Histo- 
rikerkommission» vom 16. Dezember 2010 verwiesen. Siehe Geschäftsordnung der 
Liechtensteinisch- Tschechischen Historikerkommission vom 16. Dezember 2010, 
abgedruckt bei Marxer, Beziehungen Liechtensteins zur Tschechoslowakei, S. 241- 
243, hier S. 243. 
89 Siehe Landtag, Regierung und Gerichte 2015 und 2016. 
90 Marxer, Beziehungen Liechtensteins zur Tschechoslowakei, S. 214. 
91 BuA Nr. 89/2011, S. 12. 
92 Arbeits- und Zeitplan, Stand 22. Juli 2011, publiziert im BuA Nr. 89/2011, S. 26-31. 
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