Cornelia Herrmann
wurden.“ Lediglich der Entwurf von Johannes Troyer, ein Bronzerelief
mit dem Kennwort «Genien», gelangte in die engere Auswahl. «Die
Reliefs zeigen gute künstlerische Qualität», heisst es im Protokoll.“
Denkmal für Landesfürst Johann II.
in Vaduz (1955 bis 1960)®
Nach dem Tod von Fürst Johann II. im Jahr 1929 wurde ein Denkmal-
ausschuss gegründet, dem der neue Landesfürst Franz I., der Bruder des
Verstorbenen, sowie Kabinettsdirektor Josef Martin, Kanonikus Anton
Frommelt, Architekt Franz Roeckle, Regierungschef Dr. Josef Hoop und
Dr. med. Otto Schädler aus Eschen angehörten. Die Form des Denkmals,
eine Bronzefigur sollte es sein, war den Künstlern überlassen, doch wurde
darauf hingewiesen, «dass eine pompöse, theatralische Aufmachung den
hohen, abgeklärten Anschauungen des verstorbenen Fürsten widerspre-
chen» würde. Diese Informationen stammen aus einem Entwurf des
Architekten Franz Roeckle für einen ersten künstlerischen Wettbewerb
im Land Liechtenstein, zu dem man mehrere Künstler hatte einladen
wollen, der jedoch wegen Unstimmigkeiten zwischen Fürst Franz I. und
den übrigen Verantwortlichen im Denkmalkomitee über den Charakter
eines solchen Denkmals nie stattfand.“ Auf der Rückseite eines Schrei-
bens von Otto Schädler, Mitglied im Denkmalausschuss, findet sich ein
maschinenschriftlicher Aktenvermerk, mit Datum vom 12. Dezember
1930: «Bis auf weiteres Angelegenheit auf sich beruhen lassen.»“
Anzumerken bleibt, dass sich bereits ausländische Interessenten für
die Ausführung des Denkmals gemeldet hatten. Eine erste Anfrage war
60 LILA,RF 176/322/80, Protokoll der Jurierung am 12. April 1939, Punkt 2.
61 Ebenda, Punkt 3. Zur Zuordnung Troyer und Kennwort siche LI LA, RF 176/
322/99 Blatt Adresskopf von Johannes Troyer und Bezeichnung «Motto: Genien».
62 LILA, RF 270/104, Akten zur Fiirst-Johannes-Denkmalerrichtung, 1954-1968; LI
LA, PKA 5.16.34, Farbige Skizze von Georg Malin.
63 LI LA, RE 1929/5141, Korrespondenz Franz Roeckle und Fürstliche Regierung
zum Denkmal Fürst Johann II., 1929. Weitere Dokumente zum Denkmalprojekt
Fürst Johann II. in LI LA, RF 1930/133, ohne Titel und Einzelnummerierung.
64 LILA, RF 1930/0133, Schreiben von Dr. med. Otto Schädler, 27. März 1930, Rück-
seite mit maschinenschriftlichem Aktenvermerk, 22. Dezember 1930.
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