Volltext: Was will Liechtenstein sein?

gen erfolgen. So kommen wir nicht zu einem gerechteren, weniger kapi- talistischen Steuergesetz, das auch die Vermögenserträge besteuert. Das Kapital von der VU-Seite wird sich über die Schützenhilfe der FBP freuen. 24 Prozent aller Vermögens- und Erwerbssteuereinnahmen ge- hen durch die FBP-Initiative auch den Gemeinden verloren. Notabene, ohne die Gemeinden zu fragen. Schade, dass der Mani Vogt11nicht mehr Gemeindevorsteher ist. Nun sollen auch die Landesbank-PS-Verkaufsgewinne von der Steuer befreit werden.12PS-Anteile, die irgendein Lehrling mit Kredit, ohne jede Leistung kaufen und verkaufen konnte, während jeder Arbei- ter seinen durch Arbeit verdienten Lohn versteuern muss. Jetzt wird mit grossen Kellen angerichtet und werden die Giess- kannen hervorgeholt: Da 12 Millionen Franken FBP-Steuerinitiative; dort PS-Steuerbefreiung; die UNO sollte man auch noch zahlen (1 Million Franken); für den katholischen Kultus will man einen Jahresbeitrag von 500000 Franken; der Nulltarif für die Postautos soll 2,2 Millionen Franken kosten. Nach 60 Jahren (seit 1928) einigermassen solider Finanzpolitik, die im- mer eine Konstante und ein Trumpf der FBP gegen die VU war, wird da ein Kurs verlassen – und wird die FBP unglaubwürdig, wenn sie wieder zum Haushalten aufruft oder die VU kritisiert. Was geben wir da doch auf! Doch was nutzt es?! Wie könnten wir die VU auf ihrem Felde schla- gen. Sie wird immer mehr bieten. Ich bin fast sicher, dass sie uns bei den 12 Millionen Franken Steuerentlastung noch überholen wird. Wenn ich Gefälligkeiten will, wähle ich VU und nicht FBP. Mit «grossflächigen» Gefälligkeiten fördern wir noch mehr eine Konsummentalität, die letztlich einer Leistungspartei an die Grundlagen geht. 60Texte 
aus dem Nachlass von Gerard Batliner 11Emanuel Vogt (1922–1999) engagierte sich von 1953 bis 1992 in der Gemeinde- und Landespolitik: als Gemeinderat, Vorsteher von Balzers (1966–1987), Landtagsabge- ordneter sowie Präsident der FBP. 12Im Jahr 1986 gab die Liechtensteinische Landesbank (LLB) zum ersten Mal Partizi- pationsscheine (PS) an private Anleger aus. 1993 wurde die Bank teilprivatisiert und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
	        

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