Volltext: Was will Liechtenstein sein?

dieren und absolvierte in einem Genfer Industriebetrieb ein Praktikum. Aber schon 1949 begann er an der Universität Zürich mit dem Studium der Rechtswissenschaften und setzte nach dem Lizentiat 1953 seine Aus- bildung in Paris und Freiburg im Breisgau fort, die der Vertiefung in literarischen und philosophischen Disziplinen diente. Das Jurastudium beendete er nach 1957 in Fribourg mit einer Dissertation zum Thema «Sicherungsbot und Amtsbefehl nach liechtensteinischem Recht», die er während seines Gerichtspraktikums in Vaduz (1954/55) verfasste. Gegen Ende seiner Fribourger Zeit war Gerard Batliner Präsident des schweizerischen Renaissance-Verbandes (1953/54), einer Vereini- gung von Studenten und Akademikern, die sich einem christlichen Hu- manismus verpflichtet fühlen. Die Vorliebe, in traditionell möglichst unbelasteter Form philoso- phische, religiöse, gesellschaftliche und ästhetische Fragestellungen zu studieren und zu diskutieren, blieb auch während der Präsidentschaft Batliners ungebrochen aufrecht. Wie sehr Batliner vom Einfluss des Renaissance-Gedankengutes beeinflusst war, erhellt auch die Gründung der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft, deren erster Präsi- dent er war. Die Gründungsversammlung fand am 6. Januar 1951 im Hotel Linde in Schaan statt. Es traf sich ein Kreis von gleichgesinnten Liechtensteinern und Liechtensteinerinnen, deren Anliegen es war, sich mit den geistigen und gesellschaftlichen Grundlagen des Kleinstaates auseinanderzusetzen und so auf die Entwicklung des Landes Einfluss zu nehmen. Doch bald wurde der Theoretiker Batliner von der politischen Realität eingeholt. Kommunale Mandate und politische Chargen banden ihn an 
Liechtenstein. POLITISCHE LAUFBAHN Kaum hatte sich der promovierte Jurist in Liechtenstein niedergelassen, wurde er 1958 zum Vizepräsidenten der Fortschrittlichen Bürgerpartei gewählt und als Vizepräsident in die Liechtensteinischen Sozialversiche- rungen (AHV/IV/FAK) bestellt. Im Jahre 1960 erfolgten die Wahl Batliners in den Gemeinderat von Eschen und die Ernennung zum Vizevorsteher seiner Heimatgemeinde. Als Kommunalpolitiker befasste er sich während seiner zweijährigen Amtszeit unter anderem mit Regle- menten der Wassernutzung im Rahmen des Verbandes der Unterländer 24Georg Malin
	        

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