Volltext: Was will Liechtenstein sein?

entwarf die Grundlagen einer liechtensteinischen Politik, ein Versuch, wie er es nannte. Es sind Ideen, die er schon in seiner Regierungszeit um- zusetzen begonnen hatte. Er verwies auf den besonderen Reichtum des Kleinstaates, den nach seiner Auffassung vier Strukturelemente aus- zeichnen. Es sind dies der Kleinstaat als Ordnungseinheit, der Geltung der Person, als Friedensordnung und als Lebenseinheit internationaler Solidarität und Kommunikation. Die 
Liechtenstein Politischen Schriftensetzten sich in besonderem Masse mit dem liechtensteinischen Staatswesen auseinander und griffen Fragen gesellschaftlicher, kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Natur auf. Das war die Antwort auf die Herausforderung, auf die Anfechtung von aussen wie von innen. Das staatliche Bewusstsein sollte gestärkt werden. Die 
Liechtenstein Politischen Schriftensollten den Boden für einen Neubeginn bereiten. Denn nur «ein Nachdenken über die Struk- turelemente unseres Staates wird weiterhelfen, eine Analyse darüber, ob die Begrenztheit für den Kleinstaat mangels Substanz überhaupt auf die Dauer tödlich ist oder ob trotz der Kleinheit, ja gerade wegen der Klein- heit etwas da ist, was diesen Staat zuinnerst, auch international, sinnvoll macht, vielleicht dank seiner Spezialstruktur besonders auszeichnet; daraus würde dann auch ein wohlbegründetes neues und lebendiges Bewusstsein aufblühen und ein ziel- und sinnstrebiges politisches Handeln». Zu einem solchen Nachdenken, zu dem Gerard Batliner aufgerufen hatte, wollten die 
Liechtenstein Politischen Schriften, ihrer Zielsetzung entsprechend, anregen. So umschreibt er den Auftrag der Schriftenreihe im Vorwort des ersten Heftes aus dem Jahre 1972: «Jedes freie Staatswe- sen bedarf der ständigen geistigen Durchdringung. Während dies in grösseren Ländern in einer Vielzahl von Zeitschriften, einem reichen wissenschaftlichen Schrifttum, in Rundfunk und Fernsehen, an Institu- ten und Universitäten gründlich und unablässig geschieht, fehlt in Liech- tenstein derartiges und wird, der beschränkten Möglichkeiten wegen, weithin auch in Zukunft fehlen. Trotz dieses nie ganz behebbaren Man- gels glauben die Herausgeber der 
Politischen Schriften, dass es sinnvoll und der Mühe wert ist, etwas, wenn auch sehr Weniges und Ungenü- gendes, zur Diskussion um unseren Staat beizutragen.» Es zeigte sich aber bald, dass in vielen Bereichen gesicherte Grund- lagen fehlten. Sie mussten erst noch erarbeitet werden. Die Lösung dieses Problems sah Gerard Batliner in einem Forschungsinstitut, um, 17 
Zum Gedenken an Gerard Batliner
	        

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