Volltext: Was will Liechtenstein sein?

wände innere Geschlossenheit und Folgerichtigkeit gewonnen, so dass sie auch heute aktuell 
sind. IV. Betrachten wir den Werdegang des Liechtenstein-Instituts und begleiten Gerard Batliner auf diesem Weg, wie er sich anfangs der 70er Jahre, nach seinem Ausscheiden aus der Regierung, abzuzeichnen begann. Eine Rückschau verdeutlicht nicht nur das, was ich über den politischen Men- schen Gerard Batliner, sein Politikverständnis und seine Geisteshaltung, ausgeführt habe, sondern erhellt auch die Beweggründe, die in ihm den Entschluss geweckt haben, ein Forschungsinstitut auf hohem akademi- schem Niveau anzustreben. Sie vermittelt einen Einblick in einen Men- schen, der zur Wissenschaft hingezogen ist und den ein unbeirrbares po- litisches Engagement auszeichnet. Er sah seine Aufgabe nach wie vor darin, seine Ideen, wenn auch mit anderen Mitteln und Akteuren, weiter zu verfolgen und dem Land auf diese Weise einen zeitgemässen Inhalt, mithin ein anderes Bild, zu geben. Tief in seiner Heimat verwurzelt, aber weit über die engen Gren- zen des Kleinstaates hinausblickend und mehr als nur jeweils der Ge- genwart verpflichtet, immer räumlich wie zeitlich einen grossen Ord- nungsentwurf für sich und den Staat vor Augen, so charakterisiert ihn Georg Malin. Es war seine grosse Liebe zu unserem Land, sein Patrio- tismus, der ihn in allem bewegte. Die Liechtensteinische Akademische Gesellschaft bildete das Fo- rum, auf dem über Fragen des liechtensteinischen Staatswesens aus in- nen- und aussenpolitischer Sicht diskutiert wurde. Gerard Batliner war der Vordenker und hat die Diskussion massgeblich geprägt, in die auch die Öffentlichkeit miteinbezogen werden sollte. Diese vermittelnde Rolle übernahmen die 
Liechtenstein Politischen Schriften. Gerard Batli- ner leitete den Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesell- schaft, der diese Schriftenreihe herausgab. Er gab den Anstoss und war die treibende Kraft. Die Zeitumstände verlangten nach dem negativen Volksentscheid vom 28. Februar 1971 über das Frauenstimmrecht nach einem anderen Staatsverständnis. Bei vielen galt unser Land als unseriös oder als nicht ernst zu nehmend. Gymnasiasten stellten die Existenzbe- rechtigung des Kleinstaates in Frage. Gerard Batliner hielt dagegen und 16Guido Meier
	        

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