Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Parteien und Parteiensystem zeit weisen Josef Hoop (FBP) und Alexander Frick (FBP) mit jeweils 17 Jahren, sowie Hans Brunhart mit 15 Jahren als Regierungschef auf. Grundlage der Konstanz und Kontinuität in der Regierung sind die stabilen Mehrheitsverhältnisse im Landtag. Wenn die Mehrheitsver­ hältnisse wechseln, kommt es auch zu einem Regierungswechsel. Das Fehlen von dritten Parteien im Landtag war die Hauptursache für die stabilen Verhältnisse. Dadurch waren auch bei relativ knappem Wahl­ ausgang absolute Mehrheiten für die in den jeweiligen Epochen führen­ de Partei vorhanden. Die kleineren Parteien in Liechtenstein Andere Parteien hatten in Liechtenstein immer einen schweren Stand. Nach einigen zaghaften Versuchen in den 20er Jahren erreichte erstmals der Liechtensteiner Heimatdienst in den 30er Jahren ein gewisses Ge­ wicht. Nach der Fusion mit der Volkspartei sammelten sich die national­ sozialistischen Kräfte in der Volksdeutschen Bewegung, die noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges ihr Ende fand. Der Heimatdienst und die Volksdeutsche Bewegung konnten jedoch nie an Wahlen teilnehmen. Es dauerte bis ins Jahr 1953, ehe überhaupt eine dritte Partei mit einem zaghaften Versuch an Landtagswahlen teilnahm. Erst in den 60er Jahren startete die Christlich-soziale Partei einen ernsthaften Versuch, sich im Parteispektrum zu etablieren. Sie scheiterte aber letztlich. Erst die im Jahr 1985 gegründete FL schaffte bei ihrer dritten Wahlteilnahme 1993 neben den beiden etablierten grossen Volksparteien den Einzug in den Landtag. Die Freie Liste blieb auch bei den folgenden Wahlen im Landtag vertreten. Die Bewegungen und Parteien in den 30er Jahren wurden bereits kurz dargestellt. In den folgenden Abschnitten werden die kleinen Parteien nach 1945 charakterisiert. Liste der Unselbständig Erwerbenden und Kleinbauern Die Liste der Unselbständig Erwerbenden und Kleinbauern (UEK) kan­ didierte im Februar 1953 für den Landtag. Der Arbeiterverband kriti­ sierte damals, dass bei den Wahlen 1949 kein Arbeiter den Einzug in den Landtag schaffte und entschloss sich daher zu einer eigenen Kandidatur. Aufgrund der hohen Sperrklausel von 18 Prozent scheiterte die UEK aber mit 6,86 Prozent der Stimmen deutlich, auch wenn sie ein achtbares Resultat erzielte. 89
	        

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