Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Zusammenfassung der Ergebnisse prasentativorgan des Volkes schmälern. Zum Zeitpunkt der Landtags­ wahlen von 1997 müssen diesbezüglich jedoch keine Mängel beklagt werden. Die Wahlabstinenten bei den Landtagswahlen 1997 teilen sich mehr oder weniger in zwei Lager. Die einen waren bei den Wahlen verhindert, die anderen haben kein Interesse an der Politik. Diese Form der Wahl­ abstinenz ist jedoch nicht als Ansatz eines Krisensymptoms der Demo­ kratie in Liechtenstein zu interpretieren. Die Unzufriedenheit mit dem politischen System ist bei den Wahlabstinenten nicht ausgeprägter als bei den Wahlteilnehmerinnen. Die hohe Wahlbeteiligung in Liechtenstein ist insgesamt von einer sehr hohen Zufriedenheit mit dem politischen System begleitet. Die System- und Politikverdrossenheit hat in Liech­ tenstein noch keine starken Wurzeln geschlagen. 6.1.3 Volatilität und Wählerwanderung Die Parteibindungen sind im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte leicht zurückgegangen. Trotzdem weist die Wählerschaft in Liechtenstein im internationalen Vergleich immer noch sehr hohe und vermutlich auch sehr stabile Parteibindungen auf. Entsprechend gering sind nicht nur die im Aggregat festgestellten Stimmenverschiebungen, sondern auch der in der Nachwahlbefragung registrierte Anteil an Wechselwählerinnen. Die Stabilitätsmomente überwiegen die Volatilität bei weitem. Nur rund 10 Prozent, die 1997 und 1993 gewählt haben, haben bei diesen beiden Wahlgängen zwei verschiedene Parteien gewählt. Unter den Wechsel­ wählerinnen übervertreten sind die Frauen, die Jüngeren und die weni­ ger stark politisch oder sozial Integrierten. Ein Zusammenhang mit der Unzufriedenheit oder einer Protesthaltung ist dagegen nicht nachweis­ bar. Zwischen allen Parteien sind Wählerströme zu verzeichnen, die sich zahlenmässig ungefähr in der gleichen Grössenordnung bewegen. Die FL als kleinste Partei ist dadurch überproportional am Wählertransfer beteiligt. Aufgrund jahrzehntelanger Rivalität zwischen den beiden Volksparteien fällt es vielen Wählerinnen offenbar leichter, den Wechsel zur FL als zur anderen Volkspartei zu vollziehen. Die Verliererin in der Wählerwanderung ist die FBPL. Sie weist vor allem gegenüber der FL eine stark negative Bilanz auf. Besonders gravierend ist dieser 
Stimmen- 365
	        

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