Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Zusammenfassung der Ergebnisse Allerdings darf man nicht ausschliessen, dass über eine längere Zeitpe­ riode hinweg betrachtet Wechsel von Parteiidentifikationen aufgrund von politischen Einstellungen oder besonderer Affinität zu bestimmten Kandidatinnen - insbesondere auch den Regierungsmitgliedern der ver­ schiedenen Parteien - vorgenommen werden. Ebenso wenig lässt sich ausschliessen, dass die langfristige Parteiidentifikation von aktuellen, kurzfristig wirksamen Einstellungen zu den Parteien geprägt ist und dass somit von den Befragten eine weniger deutliche Unterscheidung zwischen langfristigen und kurzfristigen Einstellungen vorgenommen wird, als dies von den Befragern vorausgesetzt wird. Für einen fundier­ ten Nachweis des Zusammenhangs zwischen den aktuellen Einstellun­ gen und deren Wirksamkeit auf die langfristige Parteiidentifikation wären jedoch Paneluntersuchungen notwendig, die eine längere Periode abdecken. Ökonomische Wahltheorie Für die Gültigkeit der ökonomischen Wahltheorie finden sich in den Datensätzen der Nachwahlbefragung zu den Landtagswahlen 1997 nur geringe Hinweise. Beim Wahlentscheid für die FL spielen die program­ matischen Positionen der Partei und der Wählerschaft eine nachweisli­ che Rolle und es existiert ansatzweise eine Homogenität zwischen den Orientierungen der Wählerschaft und den Orientierungen der FL. Inso­ fern kann den Wählerinnen der FL eine Rationalität beim Wahlentscheid attestiert werden. Die Einstellungen der Wählerschaft der beiden Volks­ parteien zeigen dagegen eine breite Streuung. Die beiden Volksparteien weisen im Verhältnis zueinander ein kaum unterscheidbares Profil auf, sodass die angebotsseitige Nivellierung der Positionen problemlos von einer grossen Heterogenität in der Wählerschaft begleitet sein kann. Die beiden Volksparteien sind eher als die FL von Wählerinnen mit unter­ schiedlichsten Einstellungen wählbar. Insofern ist eine programmatisch begründete Rationalität des Wahlentscheides zugunsten einer der beiden Volksparteien schwer nachweisbar. Wenn die programmatischen Faktoren für den Wahlentscheid zugun­ sten einer der beiden Volksparteien eine untergeordnete Rolle spielen, dann gilt dies noch mehr für die personellen Faktoren. Es stellt sich zwar heraus, dass der Regierungschef-Kandidat der VU eine bessere Akzep­ tanz als der FBPL-Kandidat gefunden hat. Der Wechsel der 
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