Empirische Analysen Abb. 27: Unterstützung der Kandidatinnen in den eigenen Gemeinden auf veränderten Stimmzetteln bei den Wahlen 1974—1997 nach Gemeinden502 C rS CU
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& H Lesehilfe: Kandidatinnen ans Vaduz werden in der eigenen Gemeinde weniger oft auf den Stimmzet teln gestrichen (Faktor 1,08) als Kandidatinnen aus anderen Gemeinden. Kandidatinnen aus Balzers werden in der eigenen Gemeinde häufiger auf den Stimmzetteln gestrichen als Kandidatinnen aus ande ren Gemeinden (Faktor 0,96). Auch bei der Verteilung von Sympathiestimmen zeigen sich die Wähler innen in Planken am loyalsten mit den Kandidatinnen der eigenen Gemeinde. Im Durchschnitt aller Wahlen seit 1974 haben die Plankner Kandidaten in Planken etwa 12-mal mehr Sympathiestimmen erhalten als Kandidatinnen aus den anderen Oberländer Gemeinden. Die nächst- 502 Bei der Berechnung wurde zunächst für jede Wahl, jede Partei und jede Gemeinde sepa rat der Mittelwert der Stimmenzahl von veränderten Listen der Kandidatinnen aus der betreffenden Gemeinde und der Kandidatinnen aus anderen Gemeinden ermittelt. Dadurch werden Verfälschungseffekte durch die ungleichmässige Anzahl von Kandi datinnen aus verschiedenen Gemeinden in verschiedenen Parteien, ungleichmässige Anzahl von Stimmzetteln der verschiedenen Parteien und Veränderungen in der Zeit verhindert. Für jede Gemeinde und jeden Wahlgang wird dann separat die Summe der Mittelwerte der Kandidatinnen aus der betreffenden Gemeinde durch die Summe der Kandidatinnen aus anderen Gemeinden geteilt, sodass man einen Faktor erhält, der sich um den neutralen Wert = 1 bewegt. Der Faktor zeigt an, ob bsp. 1974 in Vaduz die Kandidatinnen aus Vaduz häufiger (Faktor < 1) oder weniger häufig (Faktor > 1) als Kandidatinnen aus anderen Gemeinden gestrichen wurden. Aus diesen Faktoren aller Wahlgänge wird der Mittelwert gezogen, sodass wir für die Gemeinde Vaduz den Faktor-Mittelwert von 1974-1997 erhalten, welcher 1,08 beträgt, d.h. dass in der Gemeinde Vaduz bei den Wahlen 1974-1997 im Durchschnitt die Kandidatinnen aus Vaduz weniger oft von den Stimmzetteln gestrichen wurden als Kandidatinnen aus anderen Gemeinden und somit einen Heimvorteil hatten. 294