Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Einleitung sehenden Theorien der Wahlforschung erfolgen müssen. Trotz des «Sonderfalls», den Liechtenstein aufgrund seiner geografischen und be- völkerungsmässigen Kleinheit, seiner sozialpsychologischen Enge und seiner besonderen institutionellen Rahmenbedingungen - namentlich als Monarchie auf parlamentarisch-demokratischer Grundlage - darstellt, können die, bestehenden Theorien auf ihre Plausibilität hin überprüft werden. Im empirischen Vergleich interessieren uns in erster Linie die deutschsprachigen Länder. Die Schweiz und Osterreich als unmittelbare Nachbarländer bieten sich für einen Vergleich besonders an. Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass trotz aller historischen und recht­ lichen Verbindungen zwischen Liechtenstein und Österreich bzw. der Schweiz beide Nachbarländer sich in Grösse, politischer Gliederung, Parteienvielfalt, geschichtlicher Erfahrungen und politischer Kultur in vielerlei Hinsicht von Liechtenstein unterscheiden. Ein Vergleich mit Deutschland drängt sich nicht nur deswegen auf, weil Deutschland ein weiteres, entfernteres Nachbarland Liechtensteins ist, sondern auch auf­ grund der langen Tradition in der deutschen Wahlforschung, die eine Fülle von theoretischen und empirischen Befunden produziert hat. Angelsächsische Länder werden in der vorliegenden Untersuchung hier und dort zitiert. Dies insbesondere deshalb, weil wesentliche Im­ pulse der Wahlforschung aus den Vereinigten Staaten stammen und auch in Grossbritannien starken Niederschlag gefunden haben. Selbstver­ ständlich gibt es auch in anderen Ländern oder Kontinenten Wahlfor­ schungen. Es würde aber den Rahmen der vorliegenden Arbeit bei wei­ tem sprengen, wenn der Anspruch auf Vollständigkeit erfüllt sein müsste, da die Arbeit nicht das Hauptziel verfolgt, einen Ländervergleich anzu­ stellen. Die Begrenzung des Vergleichs auf wenige Länder und auf weni­ ge spezifische Fragestellungen muss an dieser Stelle genügen. 1.4 Methodisches Vorgehen Um die Fragestellungen befriedigend beantworten zu können, müssen wir einen Blick in die Geschichte werfen. Dabei interessieren uns vor allem die Entwicklung der Parteien und des Parteiensystems in Liech­ tenstein, der Charakter der politischen Auseinandersetzungen und der politischen Kultur, insbesondere aber natürlich auch Hinweise auf das 26
	        

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