Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Traditionelles Wahlverhalten Tab. 55: Übereinstimmung des Wahlverhaltens mit der Elterngenera­ tion (in %) Wahlentscheid der Befragten Übereinstimmung mit Vater bei... VU FBPL < 35 Jahre 83.6 72.6 35 - 49 Jahre 78.7 63.5 50 + Jahre 90.9 77.9 Total 84.0 70.6 Übereinstimmung mit Mutter bei... < 35 Jahre 82.3 75.9 35 - 49 Jahre 78.4 68.4 50+ Jahre 91.4 75.9 Total 82.9 72.8 (Tab. 55). Dies trifft für alle Segmente zu. In den folgenden Abbildungen (Abb. 18 und 19) wird der Anteil der väterorientierten Wählerinnen der VU und der FBPL in kleineren Alterssegmenten dargestellt. Bei den Wählerinnen der VU zeigt die Kurve einen ziemlich glatten Verlauf. Die Alteren haben weitgehend das Wahlverhalten ihrer Väter übernommen. Dies trifft ebenfalls auf die Jüngeren (20-29 Jahre) zu. Nur bei den 30- -39jährigen scheint eine stärkere Abkehr von der politischen Neigung der Väter vorhanden zu sein. Bei den FBPL-Wählerlnnen ist die Kurve sprunghafter. Bis zu den 64jährigen pendelt sie um den Wert von rund 70 Prozent. Erst bei den über 65jährigen weist sie nach oben. Dieser Kurvenverlauf bei der FBPL zeigt, dass die familieninterne «Vererbung» des Wahlverhaltens nicht nur in den jüngeren Generatio­ nen einen Einbruch erlitten hat, sondern bis zu den 50jährigen reicht. Die Erosion in der FBPL-Basis reicht daher rund 30 Jahre zurück, als die heute 50jährigen in das politische Leben eingetreten sind. Wir dürfen selbstverständlich nicht davon ausgehen, dass die Abkehr von der Fami­ lien- bzw. Vätertradition jeweils bereits bei den ersten Wahlen mit 20 bis 24 Jahren vollzogen wird. Aber wir können davon ausgehen, dass bei den Altersgruppen der 20-50jährigen im Vergleich zur VU die Wahl­ tradition deutlich schwächer ist. Dies widerspiegelt sich konsequenter­ weise im kontinuierlichen Rückgang des Stimmenanteils der FBPL bei Landtagswahlen seit den 70er Jahren. 229
	        

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