Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Empirische Analysen Tab. 54: Wahlentscheid bei divergierendem Wahlverhalten der Eltern (in %) Wahl der Befragten Wahlverhalten der Eltern 
VU 
FBPL 
N Vater (VU) vs. Mutter (FBPL) 
(66.6) (33.3) 
(9) Vater (FBPL) vs. Mutter (VU) 
(46.6) (53.3) 
(15) Total 
(54.2) (45.8) 24 Filter: nur VU- und FBPL-Wählerlnnen, deren Eltern unterschiedlichen Volksparteien zuneigen Zur Überprüfung der dritten Hypothese - VU- oder FBPL-Bevorzu- gung bei Doppelbindungen - betrachten wir das Wahlverhalten der Befragten im Verhältnis zum Wahlverhalten der Eltern, wenn die Eltern unterschiedlichen Parteien zuneigen. Die Prozentverteilung deutet darauf hin, dass bei divergierendem Wahlverhalten der Eltern eher die VU als die FBPL bevorzugt wird (Tab. 54). Das Motiv, VU zu wählen, scheint wichtiger zu sein als das Motiv, dem Wahlverhalten des Vaters zu folgen. Doch aufgrund der klei­ nen Fallzahl müssen wir auch dieses Ergebnis als ungesichert betrachten. Generationeneffekt des traditionellen Wahlverhaltens Bei der Frage nach dem Wahlverhalten des Vaters oder der Mutter wird eine Zeitspanne abgedeckt, die bis in die Gründungszeit der Parteien zurückreicht. Wenn beispielsweise ein 60jähriger, der in den 30er Jahren auf die Welt kam, über das Wahlverhalten des Vaters Auskunft gibt, kann dies bis in die Anfänge der Parteiengeschichte zurückreichen. Durch einen Alterssplitt können wir einzelne Generationen segmentieren und überprüfen, ob das traditionelle Wahlverhalten bei allen Generationen gleich stark wirkt. Da die sozialen Bindungen im Verlaufe der Zeit schwächer geworden sind und das Bildungsniveau gestiegen ist, rechnen wir damit, dass das traditionelle Wahlverhalten tendenziell abgenommen hat. Die Übereinstimmung mit dem Wahlverhalten der Elterngeneration müsste daher bei den Alteren stärker ausgeprägt sein als bei den Jünge­ ren. Das Ergebnis verblüfft. Die Wählerinnen beider Volksparteien zei­ gen zwar sowohl bezüglich des Wahlverhaltens des Vaters wie auch der Mutter bei der ältesten Generation die grösste Übereinstimmung. Die tiefste Übereinstimmung besteht jedoch nicht in der jüngsten Genera­ tion, wie wir es erwartet haben, sondern in der mittleren Generation 228
	        

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