Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Politisches System Liechtensteins Erhebung zeigen sich in allen Belangen klare Vorteile für das Liechten­ steiner Vaterland (VU-Zeitung) gegenüber dem Liechtensteiner Volks­ blatt (FBPL-Zeitung). Auf die Frage, welche Zeitung als die Haupt­ zeitung angesehen wird, gaben 48 Prozent das Liechtensteiner Vaterland an, 21 Prozent das Liechtensteiner Volksblatt, 7 Prozent die Neue Zür­ cher Zeitung, 6 Prozent den Tages-Anzeiger und 4 Prozent den Blick. 76 Prozent lesen praktisch jede Ausgabe des Liechtensteiner Vaterlandes, während es das Liechtensteiner Volksblatt «nur» auf 66 Prozent Reich­ weite bringt. Bei den 18-29jährigen ist der Reichweiten-Vorsprung des Liechtensteiner Vaterlandes (66 Prozent) gegenüber dem Liechtensteiner Volksblatt (47 Prozent) noch grösser. Die jährliche Erhebung der Auflagenzahlen der Printmedien durch die AG für Werbemittelforschung (WEMF) in Zürich bestätigt den Vor­ sprung, den das Liechtensteiner Vaterland gegenüber dem Liechtenstei­ ner Volksblatt aufweist. Das Liechtensteiner Vaterland konnte die Auf­ lage seit 1990 von rund 8700 auf rund 9700 steigern. Das Liechtensteiner Volksblatt, das 1990 noch knapp vor dem Liechtensteiner Vaterland lag, musste einen Rückgang auf eine beglaubigte Auflage von rund 7300 hin­ nehmen.318 Auch in der Tagesreichweite liegt das Liechtensteiner Vater­ land (24 000 Leser) deutlich vor dem Liechtensteiner Volksblatt (16 000 Leser). Wir können also davon ausgehen, dass einerseits das Liechtensteiner Vaterland die Botschaften der VU quantitativ an ein grösseres Publikum heranträgt als dies das Liechtensteiner Volksblatt für die FBPL zu leisten imstande ist. Wir können die oben zitierte Umfrage aber zusätzlich dahingehend interpretieren, dass das Liechtensteiner Vaterland in der Leserschaft eine grössere Akzeptanz findet als das Liechtensteiner Volksblatt und daher vermutlich auch in der Vermittlung der VU-Politik qualitative Vorteile gegenüber dem politischen Gegner aufweist. Dar­ überhinaus kann die Entwicklung der Auflagenzahlen auch als Hinweis 318 Der Vergleich der beglaubigten Auflagenzahlcn ist im Liechtensteiner Vaterland v. 18.5. 1999 und 14.9.1999 für die Jahre 1990-1998 dargestellt. Der Rückgang erfolgte in zwei Schüben. Der erste Einbruch erfolgte 1993, der zweite Einbruch 1998. Wenn wir uns daran erinnern, dass 1993 die turbulente Zeit mit der Absetzung von FBPL-Regie- rungschef Markus Büchel und 1998 das erste richtige Oppositionsjahr der FBPL war, dann ist nicht auszuschliessen, dass der Rückgang der Auflagengrösse des Liechtenstei­ ner Volksblattes neben möglichen verlegerischen Gründen auch politische Ursachen haben kann. 134
	        

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