Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Politisches System Liechtensteins tischer Ebene die Volkspartei und die Heimatdienstbewegung zur Vater­ ländischen Union und gleichzeitig verschmolzen die «Liechtensteiner Nachrichten» und der «Liechtensteiner Heimatdienst» zum «Liechten­ steiner Vaterland», das erstmals am 1. Januar 1936 herauskam und bis heute weiterexistiert.250 Liechtensteiner Vaterland und Liechtensteiner Volksblatt Das Liechtensteiner Vaterland ist bis heute die Parteizeitung der VU, das Liechtensteiner Volksblatt die Parteizeitung der FBPL geblieben. Nach wie vor üben diese beiden Zeitungen auf dem lokalen Medienplatz Liechtenstein eine hegemoniale Dominanz aus. Sie stehen jedoch wie vergleichbare Lokalzeitungen in der Schweiz oder in anderen Ländern wirtschaftlich unter Druck, sodass sie zur Zusammenarbeit mit anderen Zeitungen in Form von Inseratenpools oder redaktioneller Zusammen­ arbeit mit grösseren Verlagshäusern gezwungen sind. Momentan arbei­ ten beide Zeitungen eng mit der «Südostschweiz» in Chur zusammen. Gescheiterte Projekte in den 20er und 30er Jahren In den 20er Jahren gab es neben dem «Liechtensteiner Volksblatt» und den «Oberrheinischen Nachrichten» bzw. deren Nachfolgetitel kurzzei­ tig zwei weitere Zeitungen, die jedoch bald wieder eingingen: die «Lan­ deszeitung» und das «Heimatland». «Die Landeszeitung» erschien das erste Mal am 5. 9. 1920. Wann sie wieder eingestellt wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Das «Heimatland»251 erschien zweimal wöchent­ lich, allerdings nur zwei Monate lang. Es richtete sich gegen die Partei- und Personenkämpfe und stellt wohl den Beginn der freiwirtschaftlichen Bewegung in Liechtenstein dar. 250 Die gekreuzte Fackel als Zeitungssymbol war bis zum 24. September 1985 als Heimat- dienst-Relikt im Kopf des Liechtensteiner Vaterlandes zu erkennen. Chefredaktoren des Liechtensteiner Vaterlandes waren Carl v. Vogelsang (1936-1937), Alois Vogt (1937-1938), Rupert Quaderer (1938), Josef Büchel (1938-1939), Rupert Quaderer (1939-1940), L. Seger (1940-1941), Josef Büchel (1941-1943), Gustav Schädler (1943— 1944), Redaktionskommission (1944-1945), Erich Seger (1945-1952), Ivo Beck (1952— 1958), Walter Oehry (1958-1961), Hubert Marxer (1962-1969), Hubert Hoch (1970-1995) sowie Günther Fritz (seit 1995). 251 «Das Heimatland» charakterisierte sich als «Unabhängiges Wirtschaftsblatt für das Fürstentum Liechtenstein». Es erschien in 19 Ausgaben vom 9. April bis zum 11. Juni 1927 und wurde vom Buchdrucker und Verleger Hans Nescher, Schaan, herausgegeben. Vgl. Geiger 1993b. 110
	        

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