nichtinstitutionellen politischen Kräfte betrachtet, deren Einfluss im Staat offenkundig ist. 2. Elemente des Konkordanztyps Es muss
vorausgeschickt werden, dass Liechtenstein
zwei politische Parteien besitzt, die Vaterländische Union (VU) und die Fortschritt liche Bürgerpartei (FBP). Die Vorläuferin der VU war die im Februar 1918 programmatisch in Erscheinung getretene Christlich-soziale Volkspartei274, die sich 1936 mit dem Liechtensteiner Heimatdienst zur Vaterländischen Union vereinigte. Die Gründung der FBP er folgte am 22. 12. 1918.275 Es zeugt für die Kraft und den Zusam menhalt dieser beiden Parteien, dass sie sich seit ihrem Entstehen als einzige politische Gruppierungen bis heute, und zwar in annähernd ebenbürtiger Stärke, durch all den Wandel, den Liechtenstein durch machte, halten und behaupten konnten. Andere neue Parteien ver mochten sich neben ihnen nicht bleibend zu etablieren, und keiner neuen Gruppierung gelang je der Einzug ins Parlament.276 274 Vgl. Herbert Wille, Regierung und Parteien, in: LPS 6, 61 f., bes. Anm. 6; Otto Seger, Die Entwicklung des Parteienwesens in unserem Lande, L. Vater land vom 6. und 10. 12. 1969. 275 Herbert Wille, Regierung und Parteien, in: LPS 6, 62, Anm. 6; Alexander Frick, 50 Jahre Fortschrittliche Bürgerpartei, Sonderdruck, L. Volksblatt, Schaan 1969. ""Der am 1. 10. 1933 gegründete (gleichnamige Zeitung Liechtensteiner Heimat dienst, Nr. 1, vom 14. 10. 1933) und auf 1. 1. 1936 mit der Volkspartei zur Vaterländischen Union fusionierte
Liechtensteiner Heimatdienst (L. Vaterland vom 1. 1. 1936) kann ursprünglich nicht als Partei im üblichen Sinn betrachtet werden, da er gerade die Abschaffung der politischen Parteien zum Ziele hatte (vgl. E. Schafhauser, Programm, in: L. Heimatdienst (Nr. 1—3), vom 14., 21. und 28. 10. 1933). Doch bald verfolgte der Heimatdienst — als Partei — neue Ziele und änderte sich in seiner Zusammensetzung. Mitglieder traten aus. Vgl. hiezu Beitrag Herbert Wille, in: LPS 8. Die kurz nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich (Anschluss im März 1938) gegründete
Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein fVDBL) — die Statuten der VDBL datieren vom 14. 6. 1940 (vgl. Landesarcntv) — brach, bevor sie die Möglichkeit hatte, sich um Parlamentsmandate zu bewerben (stille Wahl 1939, Verlängerung der Mandatsdauer des Parlaments bis 1945; vgl. Dokumente 1938—78, 30, 82), mit dem Ende des Nationalsozialismus zusam men. 1953 trat die
Partei der unselbständig Erwerbenden und Kleinbauern erfolglos zu den Parlamentswahlen an (vgl. Dokumente 1938—78, 205). Die
Arbeiter und Bauernpartei des Liechtensteiner Unterlandes wurde wegen Nichtbeachtung der Wahlvorschriften nicht zur Wahl vom 1. 9. 1957 zugelassen (Regierungs- beschluss vom 14. 8. 1957, Landesarchiv). Beide Wahlgruppierungeo, denen allerdings wesentliche Elemente für eine politische Partei wie z. B. die Festig keit der Organisation und ein gewisses Mass an Dauerhaftigkeit abgingen, hatten 140