Volltext: Aus den Archiven des Fürstentums Liechtenstein

— 497 - Deutsches Wörterbuch II. Bd., Sp.544), und das Wort kann nur mit dem Stand- ort einer Burg oder einer Ruine zusammengebracht werden (vgl. Haberkern E., Hilfswörterbuch f. Historiker, 1964, 540; Lexer M.. Mittelhochdeutsches Taschen- wörterbuch, Stuttgart 1965, 28). — Peter Kaiser (p. 163) berichtet kurz und bündig: «Die Veste Eschinerberg stund auf einem Hügel, in der Nähe dieses Dorfes, der Hinterbül genannt; sie ist längst zerstört und kaum eine Spur da- von zu 
sehen». Hinterbül musste im Gegensalz zu heute auch das Gebiet des Güpfenbüchels umfasst haben, wie aus Grenzbeschreibungen in diesem Urbar hervorgeht: «dass bürgstall hinder dem weyher gelegen . . . 
». Der Weiher aber lag in der heutigen Dorfmitte, östlich der Kirche; (vgl. p. 30 Anmerk. 1 in d. Urbar). Und die unmittelbare Nennung des «Zihl» nach dem «bürgstall» auf Seite 37 des Urbars von 1698, weist auf die Integration des heutigen Güpfen- büchels in die alte «Hinterbül». Auch der Text aus dem Urbar von 1700 am Anfang dieser Ausführungen weist auf den gleichen Sachverhalt. Der oben genannte Flurnamen «Haidenbüchel» (p. 37 Anmerk. 2, p. 59 Anmerk. 1, p. 87 Anmerk. 2) aber deutet auf den Bestand eines festen Hauses, einer Wehranlage oder einer Art von Burg hin. Heidenbüchel, Heidenturm, Heidenburg verweisen auf Wehranlagen: in Vaduz wurde der Bergfried Heidenturm genannt, bei Göfis liegt die frühmittelalterliche Anlage Heidenburg, in Mauren der Heidenbüchel (Kdm. 186, Jantsch F., Spätantike Befestigungen in Vorarlberg, Mitteil. d. öslerr. Gesell, f. Antrop. Ethnologie u. Praehist.; 1947; Hild A., Die Heidenburg bei Göfis, Montfort 2, 7112, 1947, 167 ff.). Auch der bisweilen übliche Name Schloss- büchel für Gupfenbüchel deutet auf das oben dargelegte. Dazu kommt die unge- wöhnliche Form des Hügels, dessen Gipfel zum Plateau abgeflacht ein ca. 3 bis 4 Meter niedriger Halskragen umläuft. Der Hügel und der westlich liegende Weiher waren herrschaftliche Lehen. Ferner muss man die nicht abgerissene Tradition zu dieser Hügelkuppe beachten; die Mutmassungen haben hier ein breites Spielfeld. Leider brachten Grabungen im 19. Jahrh. keine Klärung, son- dern sie wurden zum Vorwand für voreilige Schlüsse (Jenny S., Rechenschafts- bericht d. Vorarlberger Museumsvereins in Bregenz, 1877, 13; JbL. 1904, 239; JbL. 1909, 10, Schädler; JbL. 1910, 180, Hopfner; JbL. 1914, 99 ff., Menghin). Der Befund aus dem Urbar scheint die Annahmen Peter Kaisers und die Meng- hins am ehesten zu bestätigen, während die Versetzung der «Eschinerburg» auf die Höhen des Schellenbergs zur unbewiesenen Hypothese wird, (vgl. JbL. 1916, 127; JbL. 1937, 87, 90, Hild zweifelt am Bestand der Eschinerburg, auch Eschi- nerberg, auf dem Lutzengütle-Kopf). — 6 Weyher, 
s. p. 26 Anmerk. 9 in d. Urbar. - 7 Schlaipfweeg, s. p. 23 Anmerk. 5 in d. Urbar. — 8 Zihl, Ziel, heute Mauren VI; AS. 1700, 119: «Item Ein Hofstatt am Zühl, ietzt genant im Steinböss. . . 
». Hier kann es sich unmöglich um das heutige Ziel handeln (Mauren VI, JbL. 1911, 117). Wenn die Präzisierung in der AS. 1700 nicht irrig ist, müsste man im heutigen Steinböss ebenfalls ein Ziel annehmen, was durch- aus möglich wäre: Ziel ist Grenzgebiet zwischen Allmend und bewirtschaftetem Zehntgebiet. (Vgl. JbL. 1955, 87 f. Frick). Vgl. ferner p. 28 Anmerk. 3 in d. Urbar.
	        

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