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cursionstätigkeit innerhalb des hier behandelten Gebietes vom
August 1860 bis November 1872, worauf dann fast nur mehr
der jährliche Sommeraufenthalt in Betracht kommt. Noch in
die Zeit vor der Ernennung für Innsbruck (Sommer 1860) fiel
ein Aufenthalt in Kufstein und ein Besuch des Floitengrundes
im, Zillertale mit Jakob Juratzka. Besonders wichtig waren
dann öftere Besuche des Achentales, sowie eine Ende August 1861
ausgeführte Excursion durch Oetztal und Schnals: sie bilden
das wesentliche Substrat für den Abschnitt „Alpen“ im „Pflanzen-
leben der Donauländer“ (1863). Von größeren Touren sind
weiters zu nennen eine solche über Oberinntal zum Stilfser-
joch (31. Juli bis 6. August 1865), nochmals ins Oetztal (19.—
24. Juli 1867), nach Vallarsa (1868), auf den Monte Baldo
(15.—18. Juni 1870), zum Cengialto bei Rovereto (21.—22. Mai
1871) und zum Gardasee (31. Mai bis 2. Juni 1872 und No-
vember 1872). Die anderen Ausflüge umfassen das mittlere
Nordtirol und die Gegend des Brenners. Seine Sommeraufent-
halte waren 1869 Mieders und von 1870 an alljährlich Trins
in dem von ihm schon seit 1863 wiederholt besuchten Gschnitz-
tale, wo die Familie zuerst bis 1876 im Sarntheinschen An-
sitze, dann in der von ihr gebauten Villa „Marilaun“ wohnte.
Die wesentlichen Details seines Wirkens können aus der um-
fangreichen Litteraturübersicht ersehen werden,
In diesem Zusammenhange ist auch seines Bruders Josef
Kerner zu gedenken, der mit ihm 1863 einen Ausflug über
Lisens nach Stubai machte, sowie seines Schwagers, Hofrat
Dr. Victor v. Ebner !), welcher für ihn 1863 auf dem
Obernberger Tribulaun, auf den Kalkkögeln bei Innsbruck
sowie in Hinterdux, 1865 auf der Weißen Wand im Isel-
tale und 1866 in Obladis Pflanzen sammelte und Notizen
machte. Sehr ergebnisreich war eine über Auftrag Kerners im
J. 1863 unternommene Excursion des botanischen Gärtners
Josef Zimmeter nach Ampezzo, Buchenstein und Windisch-
matrei, auf welcher Aconitum hians, A, albicans und Saxifraga
Zimmeteri erbeutet. wurden; ebenso eine solche des Gärtner-
gehilfen Georg Kammerlander nach der Wildkreuzspitze in
1) S. LI. Bd. p. 363.