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Spätherbste 1845 trugen Sie mir selbe zur Benützung an, ich
antwortete anfangs ausweichend aus dem Grunde weil ich glaubte
selbst alles Einschlägliche gethan zu haben, dann gieng ich
auf Ihren Antrag ein, der dahin gieng, diese Vorarbeiten
alsogleich mir zu überschicken, Aber aus einem alsogleich
(November 1845) wurde ein Jun. 1846. Indessen wurde ich
mit meiner Arbeit fertig; sollte ich nun nach Empfang der
Ihrigen wieder von Vorne anfangen?,. u. indessen 6 schwere
Monate umsonst geschrieben haben? Ich öffnete Ihre Sendung
mit dem festen Willen sie nicht zu benützen um nur nachzu-
sehen ob ein Brief beiliege, doch auch keine Antwort fand ich
vor, Also blieb mir nichts übrig als zu thun was geschah,
nämlich die Sendung retour gehen zu lassen. Indessen ge-
staltete sich meine Flora Tirols anders durch die vielen in
der Zwischenzeit eingelaufenen Beiträge und andere projectirte
Abänderung kurz es wurde eine förmliche Umarbeitung nöthig,
In diese Zeit fiel Ihr letztes Schreiben, und das mir wieder-
hohlt zur Benützung überschickte Manuseript, Jetzt nahm ich
mir auch vor das Manuseript zu durchgehen und theile ich
nur das Resultat meiner Beobachtungen mit, Was die geord-
neten Beiträge anbelangt, d. i. die nach natürlichen Familien
angeordneten Daten, so muß ich Ihnen offen erklären, daß ich
darin nichts fand was ich nicht schon selbst besaß, mit Aus-
nahme des Hoppe’schen Taschenbuchs de anno 1804 und der
Reise Martens nach Venedig. Ich habe diese Angaben auf
Ihren Wunsch nun eingetragen, diese sind Ihr litterarisches
Eigenthum und es soll ausdrücklich bemerkt werden, daß ich
diese 2 Werke nicht besaß, dagegen nur einen Auszug durch
Ihre Güte. Was die kleinen Blätter, die ohne Ordnung ein
separates Paecktchen bilden, und Excerpte aus, Jacquin, Host,
Hohenwarth Reisen ete. enthalten, diese waren allerdings
brauchbar, aber es ist eine Unmöglichkeit darin mich zurecht
zu finden, da alles ohne Ordnung, ohne Aufschriften ete. unter-
einander liegt, folglich Sie allein sich Dabei auskennen würden.
Das bedaure ich“,
Die Eintragung seiner Excerpte bezeichnet Hausmann
Später (Juni 1847) als eine ungeheure Mühe, welche ihm aber
„nun es beinahe fertig“ nicht mehr reute, Die Druckarbeit
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