Volltext: Geschichte der Erforschung der Pteridophyten- und Siphonogamenflora, die Litteratur über die Pterophyten und Siphonogamen aus den Jahren 1899 bis einschliesslich 1907, Abkürzungen der Gewährsmänner für die Standorte im VI. Band, Verbesserungen zu Band VI und Gesamtregister zum VI. Band 1.-3. Teil

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würdigen xerothermisch - continentalen Flora Vinschgaus mit 
dem benachbarten Oetztalergebiete. Selbstverständlich konnten 
ihm die bezeichnenden Elemente und Reliktpflanzen derselben, 
soweit dieselben noch unentdeckt waren, nicht entgehen; als 
erster constatierte er für Tirol: Hordeum leporinum, Carex 
alpina, C, supina, Allium strietum, Alsine muecronata, Hut- 
chinsia procumbens, Seseli levigatum, Androsace septentrionalis, 
Trientalis europaea, Dracocephalum austriaecum, Orobanche 
cernua, Hieracıum pallıdum, H, onosmoides und H. Grisebachii 
(letzteres lange vor Kerner als H. Hausmanni in schedis be- 
schrieben). 'Tappeiner botanisierte auch in anderen Teilen 
Tirols; so machte er nach H. 1 p. 1351 eine seiner Heimreisen 
in die Ferien über Valsugana und Fleims, nachdem er zuvor 
auch den Monte Spinale besucht hatte. 
Zur floristischen Erschließung Ttalienisch - Tirols hatte 
damals wohl das Meiste Francesco Facchini, seit 1821 Ge- 
meindearzt in Vigo di Fassa, beigetragen, Zunächst (seit 1817) 
in seinem heimatlichen Tale Fassa- Fleims tätig, botanisierte 
und beobachtete er namentlich seit Niederlegung seiner Ge- 
richtsarztsstelle in Vigo (1837) bis 1851 mit ungehindertem 
Eifer und auf das erfolgreichste in den verschiedensten Teilen 
Südtirols, insbesonders in Pejo, Val Vestino, Val di Ledro, um 
Riva, Rovereto, in den Dolomitentälern und nordwärts bis zum 
Matschertal, Brenner und zur Tauernkette, Schon 1838 trat 
er mit einer geologisch-botanischen Schrift über Fassa—Fleims 
(1) und von 1837 an mit zahlreichen Daten in Bertolonis, 
Flora italica, dann in Reichenbachs Icones und Exsiccaten 
hervor. Ueber die Verbreitungsverhältnisse häufiger Arten sehr 
lakonisch und in Bezug auf Speciesbegrenzung äußerst conser- 
vatiy steht Facchini in der Zahl der von ihm der Landesflora 
zugebrachten Arten wohl einzig da. Im wesentlichen sind es 
ausschließlich dem südlichsten Gebiete angehörige, eine Zierde 
der Gesamtflora bildende Species und es mögen hievon folgende 
hervorgehoben werden: Vallisneria spiralis, Avena insubrica, 
Arundo Donax, Cynosurus echinatus, Bromus madritensis, 
Carex ornithopodioides, Lemna gibba, Allium ochroleucum, Fri- 
tillaria Burnati, Iris squalens, I. Cengialti, I. graminea, Orchis 
simia, 0, Spitzelii, Möhringia glaucovirens, Dianthus neglectus.
	        

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