Volltext: Geschichte der Erforschung der Pteridophyten- und Siphonogamenflora, die Litteratur über die Pterophyten und Siphonogamen aus den Jahren 1899 bis einschliesslich 1907, Abkürzungen der Gewährsmänner für die Standorte im VI. Band, Verbesserungen zu Band VI und Gesamtregister zum VI. Band 1.-3. Teil

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„Tyrol, wenn es gehörig gewürdigt, untersucht, beschrieben 
und von Fremden besucht seyn wird, kann in jeder Hinsicht 
der Schweitz an die Seite gestellt werden, und mag einst auch, 
wenn es seiner eigenthümlichen Naturschönheiten wegen be- 
kannter seyn wird, mit ihr rivalisieren können, Tyrol hat den 
Vortheil, daß man nach Gefallen stets in den Thälern bleiben, 
und es nach allen Richtungen bereisen kann; oder man kann 
diese Thäler beliebig durchschneiden und von Joch zu Joch, 
von Alpe zu Alpe klimmend es durchstreifen, welches in der 
Schweitz nicht der Fall ist“ 
„So wie durch das häufigere Bereisen des ehedem fast 
gänzlich unbekannten Salzburgs dasselbe in einen bis jetzt 
erhaltenen Ruf gekommen ist, eben so wird auch Tyrol, welches 
Salzburg wohl viermal an Größe übertrifft, und die mannig- 
faltigsten Gebürgsarten, Clima, Boden besitzt und mitten zwi- 
schen der Schweitz, Italien und Oestreich, den in Rücksicht 
der Vegetation reichhaltigsten Ländern, seine Lage hat, jeden 
Freund der Natur und der Wissenschaft anziehen“, (Die Re- 
daktion der „Flora“ bemerkt dazu p. 638: „eine glückliche 
Zeitperiode, die in den Annalen der Botanik ohne Beispiel ist“). 
Natürlich ist bei diesem Unternehmen das Tatsächliche 
hinter den hochfliegenden Plänen weit zurückgeblieben, aber 
immerhin wurde vom 1. Mai bis 5. Sept. jenes Jahres Oetz- 
tal, Passeier, Vintschgau, Ortlergebiet, Bozen, Sarntal, Nons- 
berg, Val di Sole, Campiglio, Judikarien, Val di Ledro, Riva, 
Vallarsa, endlich nochmals das Kalsertal besucht und manche 
schöne Pflanze gesammelt, wie Andropogon Allionii bei Bozen, 
Astragalus exscapus und Oxytropis velutinus bei Glurns, 0. tiro- 
lensis am Jaufen, Lathyrus variegatus im Sarntal, Saxifraga 
squarrosa am Schlern, Trifolium nivale in Kals. 
Bedauerlicherweise hat Sieber in seinen Exsiccaten nur 
selten einen genauen Standort und oft nicht einmal das Land 
angegeben, wodurch mehrfache Misverständnisse über seine 
Funde entstanden sind. 
1820 reiste Eduard Friedrich Poeppig!) von Heiligen- 
blut‘ nach Innsbruck (Flora III p. 638) und sammelte Euphrasia 
5 1) Geb. Juli 1798 in Plauen, Prof. der Zoologie in Leipzig, gest. 
daselbst 4. Sept. 1868.
	        

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