Volltext: Geschichte der Erforschung der Pteridophyten- und Siphonogamenflora, die Litteratur über die Pterophyten und Siphonogamen aus den Jahren 1899 bis einschliesslich 1907, Abkürzungen der Gewährsmänner für die Standorte im VI. Band, Verbesserungen zu Band VI und Gesamtregister zum VI. Band 1.-3. Teil

nach Tirol und machte dabei insbesondere floristische Beob- 
achtungen bei Zirl, auf der mit Sternberg bestiegenen Plose, 
bei Bozen und Kaltern; Sternberg, Bray und Charles Jeunet 
Duval!) besuchten im J, 1807 Reutte, Lermoos und Leutasch 
(H. 1 p. 1186); der schon genannte Joh. Nep. Gebhard sam- 
melte um jene Zeit bis zur Gründung des Museums Joanneum 
in Graz (1811) als Sekretär Erzherzog Johanns Pflanzen 
im Vinschgau, wo er sich der im J. 1805 auch von ihm aus- 
geführten Besteigungen der Ortlerspitze wegen aufhielt, dann 
bei Meran, Bozen (hier z. B. Galium tyrolense: Hb. Willdenow 
nach Engler in litt. u. b, Willd. 3 [1809] p. 153), Windisch- 
matrei und auf dem Monte Baldo: siehe Saxifraga raetica vom 
Ortler und Trisetum Cavanillesii vom Monte Baldo; von seiner 
kaiserlichen Hoheit selbst rühren Abbildungen vermutlich aus 
Tirol stammender Pflanzen (1807) her. 
Ende Juli 1806 passierte Dr, Christian Friedrich Hiller 
flüchtig das Gebiet im Rheintale und J. G. Rösch hatte damals 
die Scesaplana bestiegen. Willdenow’s Werke (I. Bd. p. 327 
—9328) enthalten Saxifraga intacta, Artemisia humilis und 
Carex stenophylla aus Tirol, unbekannt welcher Provenienz. 
In Bozen legte damals Josef Freiherr von Giovanelli?) ein 
kleines Herbar an, aus dem später durch Franz v. Porten- 
schlag-Ledermayer Mehreres, darunter vor 1812 Daphne striata 
an L. Trattinnick gekommen ist. 
In Innsbruck schien die Pflege der Botanik mit dem vom 
König von Bayern 1808 zum Universitätsprofessor ernannten 
Josef August Schultes, dem Entdecker des Crocus albiflorus 
einen ganz neuen Aufschwung nehmen zu wollen, als infolge 
der Ereignisse des Jahres 1809 Schultes gefangen genommen, 
die Universität zum Lyceum erniedrigt und alles wissenschaft- 
liche Interesse zum Schweigen gebracht wurde. Demgemäß 
brachte die folgemde Zeit auch wenig genug für die Pflege der 
Floristik: 1811 publicierte Giovanni Battista Brocchi%®) Berg- 
werksinspektor und Professor der Botanik in Brescia sein Buch: 
„Memoria mineralogica sulla valle di Fassa in Tirolo“, worin 
1) Geb, in Roie in der Picardie 1751, gest. zu Irlbach in Bayern 
10. Sept. 1828. ) S. I. Bd. p. 369. 2% 8. I. Bd. p. XVII.
	        

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