Volltext: Geschichte der Erforschung der Pteridophyten- und Siphonogamenflora, die Litteratur über die Pterophyten und Siphonogamen aus den Jahren 1899 bis einschliesslich 1907, Abkürzungen der Gewährsmänner für die Standorte im VI. Band, Verbesserungen zu Band VI und Gesamtregister zum VI. Band 1.-3. Teil

So begegnen wir auch in Tirol gleich zwei berühmten Vertretern 
der Linneischen Schule: Scopoli und Wulfen. 
Johann Anton Scopoli hatte schon 1740—1743 um 
Innsbruck als Student botanisiert, dann im Sommer 1767 zwei 
Monate hindurch die Umgebung seiner Heimat Cavalese unter- 
sucht und als Resultat eine Anzahl neuer und Standorte 
seltenerer Arten veröffentlicht. 
Vor Erwähnung des Tirol gewidmeten Wirkens von Franz 
Xaver Freiherrn von Wulfen !), bekannt ganz besonders durch 
seine in Jacquins Monumentalwerken publicierten klassischen 
Beschreibungen und Abbildungen von ihm entdeckter Alpen- 
pflanzen, ist der Tätigkeit des Abbe Markus Mayr?) aus Lienz 
(gest. 1802) zu gedenken. Derselbe war nach Aufhebung des 
Jesuitencollegiums Millstatt (6. November 1773) in seine Vater- 
stadt übersiedelt und hatte hier als Erster unter Anlegung eines 
Herbars die Erforschung der Flora in Angriff genommen, z, B. 
bereits Astragalus leontinus, Viola pinnata, Symphytum tuber- 
osum, Melittis melissophyllum, Limosella aquatica, Valeriana 
supina und Campanula thyrsoidea gesammelt, Seine mit Wulfen 
bestehende Freundschaft war nun der Anlaß, daß dieser fortan 
von seinem Wohnsitze Klagenfurt zu wiederholtenmalen in die 
Gegend von Lienz kam und von hier aus mehrere Gegenden 
des Draugebietes (Matreier Tauern, Marenwalderalpe, Kals, 
Kerschbaumeralpe) besuchte, Auch seine Badeaufenthalte in 
Prags 1774—1776, 1790, 1794 stehen wohl damit im Zu- 
sammenhang. Offenbar angeregt durch Wulfen unternahmen 
dann im J. 1777 Sigmund Freiherr von Hohenwart, im 
J. 1788 Thaddäus Haenke, von dem mehrere neue Arten im 
Froßnitztale am Venediger (Dianthus glacialis, Potentilla salis- 
burgensis, Gentiana prostrata, Sweertia carinthiaca) sowie Festuca 
varla im Gebiete der Schleinitz entdeckt wurden und im J. 1791 
Josef Reiner mit Sigmund Freiherrn v. Hohenwart ihre 
Reisen in die Gegend von Lienz, wo Letztere u. a. Allium sco- 
rodoprasum auffanden, Ferner wird bei Jacquin 2 (1796) ein 
Volkart als Gewährsmann für Valeriana celtica „in alpibus 
leontinis“ (Kals?) genannt und nach Reiner u, Hohenwart 
') 8. Litteraturnachtrag. 2) 8. I. Bd. np. 383:
	        

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