J. 1764 am Monte Baldo. In diese Reihe gehören ferner
Michele Angelo Tilli, Professor der Botanik in Pisa (I. Bd.
p. 301—302) und Pier Antonio Micheli, Direktor des bota-
nischen Gartens in Florenz (I. Bd, p. 189—191), deren Werke
(1723 resp. 1729) außer Daten für den Monte Baldo und den
Vette di Feltre auch solche für Tirol, Nordtirol und Trient
enthalten, Jean Francois Seguier aus Nimes hatte außer
eingehenden Forschungen in diesen Grenzgebieten auch im
J. 1741 den Monte Bondone bei Trient besucht und gab 1745
und 1754 in den „Plantae veronenses“ seine grundlegende
Flora der weiteren Umgebung von Verona‘ heraus. Leonhard
Sesler, Arzt in Venedig entdeckte 1749 als Erstling aus dem
Fassatale Douglasia vitaliana am Monzoniberge.
Über eine Reise der Dr. med. Balthasar Ehrhart aus
Memmingen nach Tirol im J. 1735, als deren Resultat in
Philos, "Transact. London XLI, Nr. 458 (1740) p. 547—553 eine
Pflanzenliste erschien, ist Näheres nicht bekannt geworden.
Viel weniger Interesse für die Pflanzenwelt als im Süden
ist aus jener Zeit in Deutschtirol zu gewahren, wo nur um
Innsbruck von Einzelnen ein solches betätigt wurde, so von
Georg Philipp Sauerwein, dessen Herbar noch erhalten ist
(1748: Maiwald 1 u. I. Bd. p. XXI) und Dr. Anton Rosch-
mann, von welchem außer dürftigen Mitteilungen über Nutz-
pflanzen (1: 1738; 2:1740) auch eine interessante Urkunden-
notitz über ihm durch Pfarrer Gregor Ruedl in Lans im
J. 1752 von dort gebrachte Pflanzen vorliegt.
2. Die nachlinn€eische Zeit bis zum Beginne der Vor-
arbeiten zu Hausmanns Flora von Tirol (1753—1829).
Wie bekannt, haben die epochemachenden Arbeiten Linnes,
namentlich dessen grundlegende „Species plantarum“ (1753)
nicht nur zum erstenmale Klarheit in die Erkennung und Benen-
nung des scheinbar unübersehbaren Heeres der Pflanzenarten
gebracht, sondern auch eine wissenschaftliche Behandlung der
systematischen und pflanzengeographischen Botanik ermöglicht,
sowie nicht minder einen mächtigen Impuls dazu gegeben.