=. Larıx
eine genügende Zeit zur Bildung der Jahresringe gewährt, so ver.
langt im Gegensatze dazu die Lärche ein Klima, welches bei ver-
spätetem Eintritt der Vegetationsperiode die Gefährdung durch
Frühlingsfröste ausschließt, was eben bei den genannten Gegenden
mit größeren Differenzen der Winter- und Sommertemperaturen und
bedeuteren Schneemengen zutrifft,
Ueber diese Verhältnisse enthalten die Notizen Kerners Fol-
gendes: „Im Jahre 1869 entwickelte die Lärche zeitlicher ihre
Blätter in der Umgebung von Hall, Rattenberg u. s. w. Ein Reif
folgte, der alle diese jungen schon entwickelten Blätter tödtete. Als
jch im Mai nach Friedberg gieng, sah ich ganze Striche mit Lärchen,
die wie abgedörrt aussahen und man sah deutlich, daß dieselben
nur dort dieses Aussehen zeigten, wo sie sich zeitlich entwickelt
hatten und wo sich Reif eingestellt hatte. In den kühleren Lagen,
wo die Knospen noch nicht entwickelt waren, als der Frost eintrat,
standen die Lärchen in schönstem Grün. Hiemit steht bestimmt in
Zusammenhang, daß die Lärche in den Central- und Südalpen am
besten gedeiht. In den Centralalpen ist die Entwicklung der Vege-
tation sehr verspätet und nach deren Beginn ist ein Frost dort nicht
mehr zu besorgen; in den Südalpen entwickelt sich die Lärche
infolge der großen Schneemassen auch verhältnismäßig ‚spät und für
jeden Fall ist dort ein Nachfrost nicht mehr zu befürchten. In
Vallarsa z. B., wo Feigen neben Lärchen gedeihen, scheint man die
„Eismänner“ (12. bis 14. Mai) nicht zu kennen. In den Nordalpen
liebt die Lärche die schattigen Nordost-Expositionen, weil sie sich
dort am spätesten entwickelt; in der Fläche, wo sie den Reifen
ausgesetzt ist, gedeiht sie nicht. In den Südalpen dagegen findet
sie sich auch in den südlichen Lagen gerne, dort ist eben ausge-
schlossen, daß ihre schon früh entwickelten Blätter noch von einem
Nachfrost betroffen werden. Uebrigens fand ich in Vallarsa eine
sehr auffallende Verspätung der Vegetationsentwicklung im Ver-
hältnisse zur südlichen Lage dieses Tales“,
Aus der Statistik der Tiroler-Staatsforste „ergibt sich, daß in
den Tiroler Alpen der Anteil der Lärche an der Bestandesbildung
mit zunehmender Meereshöhe größer wird, eine Erscheinung, welche
übrigens nicht für das ganze Alpengebiet gilt“ (Cieslar 1 Sep. p. 5).
V In Wäldern vom Fuße der Gebirge im Rheintale bis in die vor-
alpine Region, ‘doch nicht gemein und fast überall nur vereinzelt
oder eingesprengt. „Alpinantrregionem apud nos fugit, quin in sylvis
maximis alpinis et subalpinis montium vorarlbergensium ne unicum
individuum vidi“ (Cust. 1 p. 96); Schwarzach, Dornbirn (Zimmerm. 1
p- 3), Bindelalpe am Freschen (Cust. 2 p. 402); zwischen Warth und
Hochkrummbach (S.), doch nicht in Beständen, wie Rich. 2 p. 84
wiedergibt; Rankweil in Beständen (Rich, 2 p. 84); um Feldkirch bis
ins Tal herab (Hasler 1; Schönach; Zimmerm. 1. c.), Schellenberg,
Vaduz. (Hasler 1); Walsertal (Bruhin 7 p. 128); Bludenz (Hasler 1);
Brandnertal in kleinen Beständen (Werkowitsch 1 p. 117); Gar-
gellental, einzeln (S., siehe Rich. 1. c.). Fehlt im nördlichsten Landes-
teile: bei Bregenz nur cultiviert (Saut. 11 p. 39; 43; Höfle 1 p. 134);
bei Mittelberg, wo sie Bercht. 1 p. 20 angibt, wohl ebenfalls: vergl.
Tir. Bote 1853 p. 1213. — Wird überhaupt nach Werkowitsch 1 p. 117
seit ca. 1877 in Untermischung mit Fichten vielfach herangezogen.
L Verbreitet im Lechtale (S.): Obermädelepaß, SW. bei 1880 m
gegen Holzgau hinab bis 1340 m; Lermoos, schöne Bestände (Sendtn. 3
p. 553, 554.