Volltext: Skizzen zur Geschichte und Würdigung der St. Luzisteig

sind schweizerisch und nur !/,, ist östreichisch, was natürlich viel 
günstiger ist, als wenn das Fort an einer gradlinigen Grenze oder 
gar aut einem ausspringenden Winkel derselben läge. Ueberdies 
macht uer einzige schmale Zugang, der vor der Steig dem Feinde 
offen bleibt, noch eine Kurve um den Fuss des Guscha- Grates 
herum, was den Feind zu einer Linksschwenkung unter dem wirk- 
samsten Artillerie- und bald nachher auch Infanterie - Feuer der 
Festung nöthigt. Er kommt aber auf seinem so sehr beschränkten 
Entwicklungs- und Wirkungsraum nicht nur ins Front- und Kreuz- 
feuer der Steig und vom Fläscherberg, sondern auch ins Flanken- 
feuer vom linken Rheinufer und zuletzt besonders vom Schollberg 
(bei Trübbach) her. — Abgesehen von dem gelungenen Ueberfall 
am 7. Februar 1499 ist denn auch die Luzisteig faktisch in ihrer 
sehr starken Front allein noch nie genommen worden und wie der 
Klubist von unbestiegenen Gipfeln sagt, soweit noch jungfräulich; 
es bedurfte zu ihrer Einnahme einer Umgehung in Flanken und 
Rücken. In der Front ist sie, dank dieser glücklichen natürlichen 
Verhältnisse auch der heutigen Bewaffnung und Taktik gegenüber 
noch so stark als je, wenn dıe Mauern und Erdwälle zeitgemäss 
verstärkt und armirt werden; denn die Vertheidigung hat durch 
das neue C:ewehr und Pulver besonders in einer befestigten Stellung 
noch mehr gewonnen als der Angriff. Für bessern Flanken- und 
Rückenschutz wird dadurch gesorgt werden, dass die weiter unten 
erwähnten Erweiterungen der provisorischen Befestigung vorbe- 
reitet und event. ausgeführt werden. 
Die Steir-Veste hat nämlich nicht nur den Zweck, sich selbst 
zu vertheıdıyen und dieses Strassen-Defile zu sperren, damit kein 
Feind von Felakırch nach Maienfeld-Chur etc. gelangen kann; sie 
hat heutzutage, da nicht mehr sowohl wie früher die Bündner- und 
Veltliner-.’asse zwischen Deutschland und Italien als vielmehr die 
Strassen, welche von Oestreich ins Innere der Schweiz führen, in 
Fra nommen. diesen letztern gegenüber eine ganz neue Aufgabe 
und da fallen aue dıe Strassen und Bahnen, welche von Buchs, 
von Davos und Chur nach Sargans- Wesen lauten, sehr in Betracht; 
auch auf diesen soll die Steig dem Eindringling ein kategorisches 
Halt! zurufen können. Während früher (Vergl. Skizze 1 und 3) 
die Hauptverbindungen von Nord nach Süd liefen, laufen sie jetzt 
auch von Ost nach West. Die Steig soll ein Zusammengehen oder 
Cooperiren des Feindes von. Nordost und Südost gegen Sargans 
verunmöglichen, eine feindliche Nordost- und Südost-Armee aus-
	        

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