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3) Zweiter östreichischer Angriff auf die Luzisteig
am 14. Mai 1799.
Derselbe erfolgte mit 19 Bataillonen und 8 Schwadronen in
4 Kolonnen:
Die 1. Kolonne, 6 Bataillone, 8 Schwadronen und 21 Geschütze,
unter Hotze’s eigener Führung, bildete sich den 14. Mai bei Balzers
und hatte gegen die Front der Steig vorzurücken, sie war mit zur
Bekämpfung derjenigen französischen Streitkräfte bestimmt, die
den Rhein aufwärts auf der Strasse von Werdenberg nach Ragaz
herbeieilen möchten; wozu sie durch ihre zahlreiche Artillerie, die
auch das andere Uter beherrschte, befähigt war.
Die 2. Kolonne von 3 Bataillonen unter General Jellachich
war schon am 12. in’s Gamperthonthal abgegangen, hatte am 13. die
Mayenfelderalp erstiegen und sollte sich am 14. von da aus der
Orte Mayenfeld, Jenins und Malans bemächtigen. 1 Bataillon dieser
Kolonne war bestimmt, die Werke der Luzisteig im Rücken an-
zugreifen.
Die 3. Kolonnne von 5 Bataillonen unter General Hiller sollte
gleichfalls durch’s Gamperthonthal vorrücken, aber von der Höhe
nicht in‘s Rheinthal, sondern in’s Prätigau hinuntersteigen, um den
dortigen französischen Posten zu erobern und die Franzosen das
Thal der Landquart hinunter marschirend, aufzurollen.
Die 4. Kolonne, 4'/, Bataillone und *!/, Schwadron unter Oberst
Plunket sollte über den Gargellasteig in’s Landquartthal vordringen
und sich des obern Theils desselben bemächtigen (während gleich-
zeitig Bellegarde im Unterengadin angriff).
Dieser zweit2 Angriff Hotze’s auf die Steig gelang auf allen
Punkten. Von dä r Stellung der Franzosen erfahren wir nichts
weiter, als dass ; Bataillone dıe Steig besetzt hatten. Von den
vier Kolonnen i.otze’s scheint die zweite die wirksamste gewesen
zu sein, indem sie mit einem Bataillon wirklich die Steig in der
„Kehle“ (von hinten) nahm, so dass Hotze mit der 1. Kolonne
leicht vordrıngen konnte. Die Trophäen des Tages waren 15 Ge-
schütze, 22 Munitionswagen und 3000. Gefangene, wovon 1000 auf
der Steig und etwa 1100 im Prätigau, der Rest beim Verfolgen