2) Die Luzisteig als Objekt des östreichischen
Angriffs am 1. Mai 1799.
Der Angriff, von General Hotze unternommen, war wie folgt
planirt :
1'/, Bataillone, schon am 29. April durch das Gamperthoner-
thal aufwärts detachirt, sollten am 1. Mai über die Mayenfelderalp
dem Feinde in den Rücken fallen;
1 Bataillon in der Nacht zum 1. Mai Guscha in der rechten
Flanke der Franzosen nehmen;
3!/, Bataillone von Balzers her direkt auf die Front der Steig
zu marschiren; und letztlich
31/2 Bataillone sich des Fläscherbergs bemächtigen und nach
Vereinigung mit dem erwähnten von der Mayenfelderalp zu erwar-
tenden 1!/, Bataillon, dessen erste Schüsse das Angriffssignal für
alle Uebrigen sein sollten, die Franzosen im Rücken attakiren.
Da sich aber die erwähnten 1'/, Bataillone. im Gebirgsrevier
des Falknis verirrten und infolge dessen nicht rechtzeitig eintrafen,
misslang der ganze Angriffsplan um so mehr, als man auch von
Guscha her gefallene Schüsse tür die Angriffssignalschüsse gehalten
und desshalb ın der Front zu früh angegriffen hatte. Der Ver-
theidiger, (4eneral Menard, ging dann, nachdem er noch Ver-
stärkungen an sich gezogen, zum Gegenangriff vor und nahm den
Oestreichern noch 1!/, Bataillon gefangen.
Hotze wurde nun verstärkt, da die Oestreicher nicht über den
Rhein gehen wollten, bevor die Luzisteig forcirt war. Unterdessen
hatte aber Ceneral Menard Zeit, von der Steig aus dem siegreich
bis fast nach Chur vorgedrungenen Oberländer Landsturm entgegen
zu gehen und ihm eine entscheidende Niederlage beizubringen.
PA