Volltext: Skizzen zur Geschichte und Würdigung der St. Luzisteig

32 
v. Auffenberg als Befehlshaber der zur Unterstützung nach Bünden 
beorderten östreichischen Truppen einen Vertrag, wodurch Oestreich 
sich verpflichtete, die Pässe und Grenzen mit den.zum Schutze des 
Landes erforderlichen Truppen zu besetzen, und zwar sollten die 
östreichischen Hülfstruppen für ihre Verpflegung selbst sorgen und 
in keiner Weise sich in die innern Angelegenheiten des Landes 
mischen. 
Schon am folgenden Tag, den 18. Oktober, begann über die 
Luzisteig der Einmarsch von 4000 Mann Oestreicher. Der Kriegs- 
rath übertrug dem General-Major v. Auffenberg auch den Ober- 
befehl über die zum Theil von Oberst Pelizari befehligten Bündner 
Milizen. Diese östreichische Herrlichkeit in Graubünden dauerte 
aber nicht lange. 
Am 6. März 1799 erliess Massena an Auffenberg die Auffor- 
derung, binnen zweimal 24 Stunden Graubünden zu räumen und 
begann, ohne von der Antwort Notiz zu nehmen und viel Umstände 
zu machen, den Angriff. Da war natürlich die Luzisteig als Stütz- 
punkt des rechten Flügels und der rechten Flanke der ganzen Auf- 
stellung Auffenberg’s in Graubünden in erster Linie berufen, eine 
entscheidende Rolle zu spielen, ein Hauptoperationsobjekt. 
Wir werden sehen, wie Massena sie schon am 6. März an- 
greift und einnimmt, wie nachher General Hotze am 1. Mai ver- 
geblich versucht, sıe zurückzuerobern und am 14. Mai den Angriff 
mit Erfolg wiederholt; wie sie abermals in französische, und 
wieder in Ööstreichische Hände fällt, bis sie endlich nach dem 
Durchzug Suwarow’s weder von Oestreichern noch Franzosen mehr, 
sondern nur noch von uns berührt wird. 
Wenn wir eine Geschichte von „Graubünden als Kriegsschau- 
platz“ xeben wollten, wäre es zum bessern Verständniss der ganzen 
Situation von 1799 und der Einzelheiten derselben nöthig, sich zu 
vergegenwärtigen, wie und wo damals die französischen Armeen 
einer- und die östreıchisch-russischen!anderseits einander gegenüber- 
gestanden und bekämpft haben; allein hier beschränken wir uns 
möglichst nur auf das, was speziell die Luzisteig betrifft, und so 
erzählen wir nun ohne weitere Umschweife zunächst
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.