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der St. Luzisteig und an der Rheinbrücke (Tardisbrücke) kunst-
gerechte Festungswerke angelegt.
In der That zogen anno 1633 9000 Mann unter dem Herzog
von Feria durch das Veltlin nach Deutschland zur Unterstützung
der Kaiserlichen gegen die Schweden, und im Sommer 1634 schlug
der spanische Infant Ferdinand mit einem Heer von 12,000 Mann
den nämlichen Weg ein und eben dieses Heer war es, welches
während der Schlacht von Nördlingen den Kaiserlichen gegen die
Schweden Hülfe brachte, wodurch letztere eine entscheidende Nieder-
lage erlitten. Nicht umsonst hatten daher sowohl Gustav Adolf als
sein Nachfolger Oxenstierna die Bünde gebeten, keinen spanischen
Truppen den Durchpass zu gestatten. Dieses folgenreiche KEreig-
nis mag ‚dazu beigetragen haben, dass Richelieu Spanien den Krieg
erklärte und den Entschluss kund gab, das Veltlin demselben zu
entreissen — mit der Angabe zwar, es den Bünden erstatten zu
wollen.“ (Frei nach Fl. S. 335—36.)
Mit dieser Unternehmung beauftragte er 1635 den Herzog H.
v. Rohan.
„Sogleich wurde nun auch, obschon der Kaiser und die mai-
Jändische Regierung sich verwahrten, weil das dem Frieden wider-
spreche, an die Herstellung der niedergerissenen Festungswerke
gegangen. An der Steig erwuchs ein Viereck nebst zwei durch
eine Verbindungslinie mit einander in Berührung gebrachten Block-
häusern an jedem Bergabhang. Die Rheinschanze , das Fort de France
bei der obern Zoll- oder Bischofbrücke an der Landquart war
ein Viereck mit vier Aussenwerken auf jeder Seite, das jetzt noch
unter dem Namen „Rohan’s Schanze“ ziemlich gut erhalten ist.“
(M. v. Kn.)
Wie schneidig und denkwürdig der „gute Herzox“ seine Auf-
gabe in vier siegreichen Haupttreffen löste, wie sehr aber am franzö-
sischen Hof gegen ihn, die Bünde und die Interessen Frankreichs
selber gefehlt und diese Situation dann von .den sogen. Bündner
Patrioten unter Oberst Jenatsch’s Führung zur Beseitigung der
französischen Vormundschaft unter Inanspruchnahme Öösterreich-
spanischer Unterstützung benützt wurde, ist allbekannt; wir wollen
hier nur noch des Faktums erwähnen, dass es Plan der „Patrioten“
war, zunächst die Rheinschanze (Rohans Schanze), wo das Zürcher
Regiment und etwa 200 Franzosen lagen, einzunehmen und sodann
den Herzog zu nöthigen, mit den französischen Truppen das Land
zu verlassen. Am 20. März sammelten sich unter dem Oberbefehl