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benützen sollte, heran. Dasselbe stand unter Graf Merode und
traf 11 600 Mann stark am 26. Mai 1629 im Vorarlberg ein. In
der Nacht des 26. Mai wurde aus dem bereits bis Balzers vor-
gerückten Kriegslager dem Staatsrath in Chur ein Schreiben des
Kaisers und zugleich die Einladung überbracht, Abgeordnete dahin
zu senden, um über Durchpass und Verpflegung zu verhandeln.
Der Staatsrath ordnete zwar sofort Gesandte an Merode ab, allein
am folgenden Morgen marschirte derselbe, ohne mit ihnen ver-
handelt zu haben, schon über die ganz unbewacht gebliebene St.
Luzisteig in die Herrschaft Mayenfeld ein. Merode’ liess auf seinem
Zuge nach Italien alle strategischen Punkte an der Strasse be-
festigen und namentlich auch in der Herrschaft eine Besatzung
zurück. Auf der Luzisteig bauten die Soldaten die „Adlerschanze“
mit zwei Varwerken von einem Berg zum andern, auf dem Fläscher-
berg eine Traverse „Liebeshöhe“ und eine Redoute „Schwalben-
nest“, an der Rheinbrücke die „Ostreichische Stadt“ und jenseits
des Rheins dıe „heilige siegreiche Maria“, bei der Bischofsbrücke
die Redoute „Wächter“.
„Im Laufe des Sommers 1629 zogen unter dem Befehl von
Gallas noch ungofähr 28,500 Mann durch Bünden/ nach Italien und
im Jahre 1630 noch etwa 17,000 zur Ergänzung der durch die
Pest sehr gelichteten kaiserlichen Armee in das Land. Die Oest-
reicher dachten wohl nicht nur an Sicherung des Durchzuges,
sondern auch an eine bleibende Einlagerung im Lande.“
(M. v. Kn.)
Nach dem am 6. April 1631 zu Chierasco geschlossenen Frieden
zwischen «em König von Frankreich und dem Kaiser sollten die
Kaiserlichen bis zum i%. September 1631 die Bünde räumen und
die dort errichteten Werke zerstören. Letzteres geschah auch in
Bezug auf die Steig-Veste und es erfolgte innert der nämlichen
Frist‘ dıe Rückkunft der kaiserlichen Truppen aus Italien über die
Bündner Pässe.‘
„Nachdem die Bünde zum Nachtheil der französischen Waffen
gegenüber dem kaiserlichen Truppendurchzug sich so sorglos und
machtlos zezeigt hatten, veranlasste der französ. Gesandte Lande
die Bünde, auf kosten Frankreichs die geeigneten Massregeln zur
Sicherung ihrer Pässe zu treffen, indem man Grund hatte zu be-
sorgen, der Kaiser werde sich derselben in Verbindung mit Spanien
wieder bemächtigen. Daraufhin wurden schon im Herbst 1631
drei bündnerische Regimenter für die Hut der Pässe errichtet. auf