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fort das Land verlassen, keine evangelischen Gottesdienste mehr
gehalten werden und die Kapuziner die Bevölkerung im kathol.
Glauben unterrichten sollen, da erklärte in Luzein Landammann
Joos Cresta Namens der Gemeinde, in allen weltlichen Dingen
wolle man dem Frzherzog gehorchen, aber in Sachen der Religion
könne man sich keinen Zwang anthun lassen, und nachdem er und
Joh. Sprecher, der sich für ihn verwenden wollte, dafür festge-
nommen und in die Burg Castels geführt wurden, entschlossen sich
Viele, eher zu sterben als so unwürdig zu leben und diejenigen,
welche nicht verborgene Waffen besassen, holten sich solche in der
„Rüstkammer Gottes“.
Wir wissen, dass der Prätigauer Aufstand von 1621 derart
von Glück begleitet war, dass noch am nämlichen Sonntag den
24. Anril die sierreichen Schierser und Grüscher gegen Mayenfeld
ziehen konnten, theils um dieses zur Uebergabe zu zwingen, theils
um dıe Luzistery zu überwachen und wahrscheinlich neu zu be-
festigen. Also nıcht etwa nur zu beobachten. Merkwürdigerweise
scheint sı2 damals den Bünden ganz offen gewesen zu sein. In
Mayenf...1 hatten sıch nämlich auf die aus dem Prätigau einge-
gangene” chrichten alle Besatzungen dieser Herrschaft (im
Ganzen 850 Mann mit 150 Soldatenweibern) eingeschlossen. Nach dem
Fall von Castels (°8$. April) brachten auch die Innerprätigauer
unter der Führung des tapfern Joh. Jeuch und die Davoser ihren
Bundslieuten Zuzug. emeinschaftlich mahnten sie nun die übrigen
Gemeinden des X Gerichtenbundes zur Hülfe und baten auch die
13 eidgenössischen Orte darum. Wegen Geld wandte man sich
an Venedig (das wirklich ca. 230,000 Fr. lieferte), an die refor-
mirten Schweizerstädte und sogar an die niederländischen General-
staaten.
Zum Feldhauptmann wurde der in Zürich als Flüchtling wei-
lende treffliche Führer Freiherr Rud. v. Salıs von Grüsch berufen.
Die Belagerung von Mayenfeld zog sich in die Länge, weil
die Belagerten über gute Feldstücke verfügten, solche aber den
Bündnern abgingen. So mussten denn letztere in Rofels ein Lager
beziehen.
Zum Schutz des Rückens gegen einen Angriff von Chur her,
wo Baldiron Truppen sammelte, waren sie so klug, zwischen Zizers
und der Molinära durch die Aufführung eines Walles, der vom
Rhein hinauf bis zur Burg Aspermont reichte, ein befestigtes Lager
zu errichten.