Volltext: Skizzen zur Geschichte und Würdigung der St. Luzisteig

von Mayenfeld den Lichtensteinern ungefähr 300 Kühe nebst Ziegen 
und Schafherden. 
„Am 22, September kam der Friede zu Stande, durch welchen 
wohl dıe Eidgenossen, nicht aber auch die rätischen Bünde that- 
sächlich ganz unabhängig vom deutschen Reich wurden; denn 
durch denselben wurde vorgeschrieben, dass die VIII Gerichte 
(Prätigau, Davos, Belfort, Churwalden, Schanfigg) dem Kaiser als 
Herzog von Ostreich wieder huldigen sollten und blieben alle 
Streitpunkte betreffend das Unterengadin, Münsterthal und die 
Gotteshausleute im Vintschgau unerledigt. Es standen somit diese, 
die drei Bünde betreffenden Bedingungen in keinem billigen Ver- 
hältnisse zu den kriegerischen Erfolgen der Bündner, wesshalb 
diese nur widerwillig und nach längerem Zögern sich zur Annahme 
des Friedensvertrages verstanden. 
Indessen fühlte Kaiser Maximilian, als Herr der Grafschaft 
Tyrol, selbst das Bedürfniss, mit den Bünden ein festeres Friedens- 
verhältniss zu begründen, so dass er im Jahr 1500 mit denselben 
unter dem Namen Erbeinigung einen Vertrag schloss, wodurch beide 
Theile einander gelobten, gegenseitig gute Nachbarschaft zu halten 
und nicht zu dulden, dass, durch das eigene Gebiet hindurch, das- 
jenige des andern angegriffen oder geschädigt werde und wodurch 
für gegenseitige Ansprüche ein schiedsgerichtlicher Austrag vVor- 
gesehen, auch freier Verkehr ohne Erhöhung der Zölle, gegenseitig 
zugesichert wurde. 
Wie die Eidgenossen, so blieben auch die Bündner fortan lange 
Zeit von ihren Nachbarn geachtet und gefürchtet.“ 
(Pl... S. 151/52.) 
Als im Jahre 1509 die damals dem Freiherr Joh. von Brandis, 
Dompronst in Chur, und dem Graf Rudolf von Sulz gehörige Herr- 
schaft Mmayenfeld käuflich wurde, versäumten die Bünde nicht, die- 
selbe zu erwerben. Sie umfasste Mayenfeld und Fläsch (also 
wohl auch die Luzisteig! welche zur östlichen Hälfte Mayenfeld, 
zur westlichen Hälfte Fläsch gehört), Dann war mit derselben 
die hohe Gerichtsbarkeit über Jenins und Malans verbunden, welche 
die niedere Herrschaft Aspermont bildeten. Der Kaufpreis betrug 
ca. 400,000 Fr., welche von den Gerichts-Gemeinden des Landes 
aufgebracht wurden. Im Jahre 1536 erwarben die Bünde auch die 
damals den Herrn von Marmels gehörige niedere Herrschaft Asper- 
mont. . Die Herrschaft Maienfeld (mit Aspermont) verwalteten die
	        

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