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Gleichzeitig erliess Maximilian auf seiner Rückreise aus den
Niederlanden Kriegsmahnungen an den Schwäbischen Bund. Unter
solchen Umständen mussten die Bündner auf Fortsetzung des
Krieges gefasst und bedacht sein und die in’s Vorarlberg und
Vintschgau führenden Strassen besetzen.
Es erfolgte nun am 25. März 1499 der Tyroler Mordbrenner-
zug in’s Unterengadin, am 20. April erfochten jedoch die Kidge-
nossen bei Frastenz einen glänzenden Sieg über die Kaiserlichen,
von deren geschlagenem Heer nun etwa 2000 Mann im Vintschgau
die Tvroler verstärkten. Da Maximilian von Konstanz aus selber
8000 Mann dahin zu bringen versprach, drängten die Bündner sehr
vorsichtigerweise auf vorherige Entscheidung und griffen zu diesem
Ende am 22. Mai die Calvner Schanze und überlegene Feindes-
macht mit Wucht und der kritischen Lage entsprechend unter der
von Benedikt Fontana ausgegebenen Losung: Heute Bündner oder
nimmermehr! mit äusserster Anstrengung ihrer Kräfte an, was dann
auch durch ‚einen entscheidenden Sieg belohnt wurde.
Zwei Tage nach der Schlacht an der Calven traf Maximilian
wirklich mit 8000 Mann dort ein und veranstaltete aus Rachsucht
einen neuen Mardbrennerzug über den Ofenberg in’s Engadin, der
aber aus Mangel an Lebensmitteln fehlschlug; hierauf zog er mit
seinen Truppen, die im Vintschgau keinen Unterhalt mehr fanden,
in den Vorarlberm, sei es, dass er diesen durch die Eidgenossen
bedroht glaubte, sei es, dass er nach der missglückten Engadiner
Expedition, seinen Zweck, nämlich die Demüthigung der Bündner,
besser durch einen Einfall aus dem Vorarlberg erreichen zu können
glaubte. Kaum hatte er aber Anstalt getroffen, um über die Luzi-
steig einzubrechen, als auch die ans Davos zurückkehrenden Kid-
genossen wohlweislich zum Schutze des Passes herbeieilten und
den Kaiser zum Rückzug veranlassten. Immerhin blieb auf der
Luzisteig eine eidgenössische Besatzung von 600 Mann zurück.
Nach seinem misslungenen Anschlag auf die Luzisteig war
Kaiser Maximilian (am 30. Juni) über Feldkirch nach Konstanz
zurückgekehrt.
Nachdem die Kaiserlichen am 23. Juli bei Dornach von den
Eidgenossen noch blutig geschlagen worden, war der eigentliche
Krieg zu Ende und begnügte man sich bis zum Friedensschluss
mit gegenseitigen Raubzügen auf Vieh; so nahm auch die Besatzung
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