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Familienkreise unternommen, gieng durch das Oetztal (4 XIV.
p. 433, XXV. p. 405) nach Passeier und Bozen, auf den Schlern
(4 IV. p. 606, XXIV, p. 260) und über den Brenner zurück;
die zweite (1848) durch das Lechtal über Schröcken und das
Walsertal nach Bludenz, Montafon und Paznaun; die dritte
(1849) von Landeck über den Arlberg zum Schafberg bei
Klösterle. Im Jahre 1851 bestieg er, über Veranlassung
Sendtners den Roßkogel (4 III. p. 950). Von den Resultaten
wurde ein großer Teil — doch erst nach dem Jahre 1851
L. v. Heufler mitgeteilt; mehreres findet sich im Herbarium
des botanischen Museums der k. k. Universität in Wien; nur
einzelne Funde sind zur Veröffentlichung gelangt, so: Tayloria
Rudolphiana von Buchboden und Habichen, dann Hypnum
Haldanianum mit H. reptile von Buchboden bei K, Müller 2 und
Heufler 37; Desmatodon cernuus von Landeck bei F. Schultz 3A a
u. Rabenhorst 8, Diceranum Starkei bei Matouschek 1, Marsupella
condensata vom Oetztale bei Lindberg 1!).
Mit dem größten Teile des so zustande gebrachten Materiales
veröffentlichte L. v. Heufler im Jahre 1851 seine Arbeit
„Die Laubmoose von Tirol“ (12), in welchem er 352 Arten
aufzählt, von denen 71 nur im Norden, 86 nur im Süden und
95 in beiden Landesteilen beobachtet worden waren; im Ganzen
waren bis dahin aus Nordtirol 266, aus dem größeren und
reicheren Süden-281_bekannt geworden, Von den für Nord-
tirol ‚eigentümlichen Arten erreichen nach dem damaligen
Wissensstande 10 Arten in Tirol ihre Südgrenze und von den
für Südtirol eigentümlichen Arten nur 6 im Hochgebirge
lebenden ihre Nordgrenze, Angaben, welche allerdings durch
neue, intensive und vertiefte Studien ihre teilweisen, oft ganz
bedeutenden Berichtigungen erfahren haben, Für alle Fälle aber
ist und bleibt Henflers Arbeit als erste umfassende Grundlage
und reiche Quelle von Anregungen für weitere Forschungen
höchst verdienstvoll,
Daß indessen diese Uebersicht nur eine Vorarbeit war und
Heufler den Plan verfolgte, die vollständige Kryptogamenflora
des Landes eingehend und im Anschlusse an Hausmanns Gefäß-
pflanzenflora zusammenhängend zu bearbeiten, ist längst bekannt.
Im Frühlinge des Jahres 1858 waren seine Vorbereitungen so