XVII
Kals nach Heiligenblut; das zweitemal (1825) kam er mit
Dr. Franz Gerhard Eschweiler aus Regensburg (1) über das
Achental nach Innsbruck, auf den Brenner, nach Pfitsch,
Sterzing und über den Jaufen nach Meran, Von Bozen aus
wurde mit Ferdinand Elßmann und Franz Fleischer aus
Eßlingen das Schlerngebiet besucht. Nach einem vierzehn-
tägigen Aufenthalte dortselbst gieng die Gesellschaft, der sich
noch ein Botaniker Namens Kallenhäuser angeschlossen
hatte, über Bozen, Kaltern, den Mendelpaß nach Nonsberg und
Rabbi, hierauf über das Joch zwischen Gramsen- und Sa&nt-
spitze („Salendferner“) ins Martelltal und über das Madritsch-
joch nach Sulden, Schlechtes Wetter zwang endlich die Reisenden,
den Ausflug auf das Stilfserjoch vorzeitig abzubrechen und den
Heimweg über Mals, Oberinntal und Lechtal anzutreten. Am
Schlern waren mit ihnen auch *) Ch. L. Treviranus, Professor
in Bonn und H. R. Göppert aus Breslau, von Heiligenblut
und Lienz herkommend, zusammengetroffen, worauf diese ihren
Rückweg über den Brenner nahmen, KErsterer entdeckte dort
als ganz neue Art Desmatodon cernuus; Letzterer sammelte
daselbst Pottia latifolia var. pilifera (Nees, Hornschuch u. Sturm 1
IL 2 p. 138). Bei der dritten Reise begab sich Funck Anfangs
August 182 über Bozen und Meran nach Mals und über
Glurns zum Stilfser-(Wormser-)joch und schlug hier zuerst im
Hause „zum Schuster“, dann im Posthause „Monte Braulio“ —
heute „Franzenshöhe“ und „IV. Cantoniera“ — sein Stand-
quartier auf, bis ihn eine Erkältung zur Rückreise nötigte (3).
So war endlich das schon gewissermaßen traditionell
gewordene Gebiet um den Großglockner verlassen und die
bryologische Erschließung einer Reihe der für die Landesflora
besonders charakteristischen Gegenden, der wichtigsten Gebirgs-
täler Mittel- und Westtirols, der warmen Talkessel, der Porphyr-
und Dolomitgebirge Südtirols angebahnt worden, Durch Funck
wurden wieder etwa 30 zumeist interessantere Moose für die
tirolische Flora ermittelt, darunter: Nardia compressa, Mylia
Taylori, Anthelia nivalis, Molendoa Hornschuchiana, Rhabdo-
*) Nach Flora VIII. (1825) p. 575, sO daß die Jahreszahl 1826 be;
Hübener 1 p. 117 allem Anscheine nach unrichtig ist.