Geschichte
der bryologischen Erforschung von Tirol, Vorarlberg und
Liechtenstein,
Dem Standpunkte entsprechend, von welchem ehemals die
Anschauungen für die gesamte Pflanzenwelt ausgegangen waren,
schien in vorlinneischer Zeit auch das bryologische Interesse
auf jene vereinzelten Moose heschränkt, denen heilkräftige
Wirkungen zugeschrieben wurden; . So findet sich in dem zu
Beginne des: XVII. Jahrhunderts angelegten Herbare des Hippo-
Iytus Guarinoni (Kerner 32). Marchantia polymorpha als
„Hepatica, Leberkraut“ und Polytrichum commune sowie das
demselben offenbar gleichgehaltene Mnium punectatum als „ Gulden
Widertodt“, das bekannte Widertonmoos dann auch unter
derselben Bezeichnung in der Sammlung des Georg Philipp
Sauerwein aus dem Jahre 1748 (Maiwald 1).
Wissenschaftlich war als der erste Franz X. Freiherr von
Wulfen auf diesem Felde tätig. In der Umgebung des Bades
Altprags, welches er von Klagenfurt aus zum Curgebrauche
mehrmals besuchte, sammelte er, wie sich aus dem im botanischen
Museum der k. k. Universität in Wien, sowie aus den nach-
gelassenen Handschriften (5) feststellen läßt, folgende Moose:
Ptilicium ciliare, P. pulcherrimum, Frullania dilatata, F, Tama-
risci, Tortella inclinata, Bryum argenteum (3. Juli 1794),
Philonotis fontana (Mitte Juli 1776), Oligotrichum hereynicum,
Pterigynandrum filiforme und Brachythecium. salebrosum.
Eine für jene Zeit ganz außerordentliche Sammeltätigkeit
entwickelte Johann Nep. v. Laicharding. Leider enthält