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merklich lähmend gewirkt hatten, war es zuerst wieder
C. Pollini, der bei seiner alle Gruppen des Pflanzenreiches
umfassenden floristischen Erforschung der Umgebung seiner
Vaterstadt Verona auch der Lichenenflora des südlichsten Tirols
Beachtung schenkte. So finden sich bereits in seinem i. J.
1816 erschienenen Werke: „Viaggio al lago di Garda“ 23 und
im III Bande seiner „Flora Veronensis“ [1824] 29 weitere
Flechtenarten, insgesammt 52 von 135 Arten mit tirolischen
Standorten angeführt. Ein Theil derselben war ihm von dem
in Rovereto ansässigen Apotheker P, Cristofori, dem Gründer
der Accademia degli agiati mitgetheilt worden, welcher (1) in
den Jahren 1817 bis 1823 in der Umgebung seines Wohnsitzes
sammelte; Mehreres hievon ist noch im Innsbrucker Museal-
herbar erhalten,
Im Uebrigen begann sich das wiederauflebende Interesse an
floristischen Forschungen grösstentheils in Reisen und zwar
hauptsächlich von Seite ausländischer Gelehrter zu bekunden,
wobei auch einige Lichenen, meist auffallende alpine Arten,
beobachtet wurden.
So fand B. Eschenlohr (1) i. J. 1820 Solorina crocea
im Sarnthale, auch Cladonia deformis bei Innsbruck; J. G, Har-
gasser aus Salzburg (1 p. 443) i. J. 1821 Cetraria cucullata
auf der Kerschbaumeralpe, Thamnolia vermicularis, Solorina
crocea und’ Sphaerophoruns fragilis in Kals, G. M. v. Martens
aus Stuttgart (1 II. p. 354) i. J. 1821 Solorina saccata bei
Bozen und Cetraria juniperina bei Salurn, G. W. Bischoff
aus Heidelberg (1 p. 244 u. 265) i. J. 1822 Evernia divaricata
und Solorina saccata auf der Kerschbaumeralpe und Sphaerophorus
fragilis im Matreier Tauernthale, F. Laurer aus Greifswald in
demselben Jahre mit G. W, Bischoff Cetraria Laureri (E, Fries 1
[1831] p. 459), Placodium Lamarcki, Catolechia pulchella, Lecidea
armeniaca (Schaerer 1 p. 57, 100, 107; vergl. auch Sturm 1%
Heft 24, 28/29), Rhizocarpon Weisii (Krempelhuber 1 p. 445),
Ch. H, Funckeaus Gefrees i, d. Jahren 1823, 1825 u. 1827:
Placodium crassum in Rabbi und am Schlern, Psora lurida am
Schlern, P. globifera, Stereocaulon alpinum und Ochrolechia
upsaliensis in Tirol (1 Nr. 620, 659, 660, 684; b. Sturm 1b
Heft 24, 28/29), J. A. Frölich aus Ellwangen von 1825 (2)