Paoletti — Pardeller A.
Paoletti Giulio, geb. am. 28. November 1865 zu Venedig, früher
Assistent am botanischen Garten der Universität in Padova, jetzt
Professor am kgl. technischen Institut zu Melfi.
1. Contribuzione alla flora del bacino di Primiero (Trentino). —
Atti soc. veneto-trentina 2. ser. Vol. I. fasc. 1. 1893 p. 3—8.
— Ref.: Beihefte zum bot. Centralbl.. (Jg. III.) 1893 p. 239.
Beschreibung einer Reihe von Exeursionen in dem bezeichneten Gebiete,
unter Anführung der bei jeder einzelnen Standortslage oder innerhalb
gewisser Höhenzenen beobachteten Arten (816) nebst systematischem
Register. Bestimmungen im Sinne der Flora von Parlatore und nicht
durchwegs verlässlich (siehe unten) ; doch werden immerhin sehr schätzens-
werte Aufschlüsse über die noch wenig gekannte Vegetation der dortigen
Gegend geboten, namentlich in Bezug auf verticale Verbreitung und ins-
besondere das sonst wenig berücksichtigte Vordringen der Thalpflanzen.
A proposito della mia „Contribuzione etc.“ Nota. — Bull. soc.
veneto-trentina Tomo V. Nr. 3. 1893 p. 132—134.
Rechtfertigung gegenüber den dem Verfasser seitens einiger Südtiroler
Botaniker zugekommenen Misstrauenskundgebungen (siehe Gelmi Nr. 10
p+ ]I.). Die angezweifelten Bestimmungen werden unter Hinweis auf die
bezüglichen klimatischen Verhältnisse: Weinbau 700—990 m, die vor-
handenen Belegexemplare und die reichen wissenschaftlichen Behelfe des
botanischen Institutes zu Padua aufrechterhalten.
3. Le Primule italiane. — Bull. soc. veneto-trentina Tomo V. Nr. 4.
1894 p. 173—183.
Bemerkenswert: Primula pseudoacaulis Porta (P. super-acaulis X officinalis),
Val die Ledro; P. spectabilis var. Parlatorii Porta » Alla Piramide« in
Judicarien, neu für Tirol, dann P. Auricula X hirsuta, italienisches Tirol.
Siehe Fiori A.
Pardeller C., Privat in Innsbruck.
' Zur älteren Geschichte des Tüpflings oder der Speisetrüffel
(Tuber ecibarius L.). — Zeitschr. Ferdinandeum Innsbruck II. Folge
41. Heft 1897 p. 279—288.
Ueber die Gewinnung von Trüffeln in Südtirol im XVI. Jahrhundert mit
dem Schlusssatze, »dass die hauptsächlich zur Ausfuhr aus Tirol gelangte
Trüffel die schwarze oder Winter-Trüffel (Tauber brumale Vittad.) war,
deren Erntezeit in den Spätherbst fällt, und wohl nach einem Tiroler
Exemplar in dem Prachtwerk des Matthioli im Holzschnitt dargestellt ist«.
_ Ueber die erste Anpflanzung der Pinie (Pinus Pinea L.) in
Tirol. — Zeitschr. Ferdinandeum Innsbruck III. Folge 42. Heft
1898 p. 368—372.
Während Mattioli und Calceolari einer Cultur dieses Baumes in Tirol noch
keine Erwähnung thun, erscheint als das erste Zeugniss hievon folgende
Stelle eines von Jakob Khuen von Belasy in Innsbruck ddo. 28. März
1560 an Erzherzog Ferdinand II. gerichteten Briefes : »Nachdem mir Euer
Fürstl. Durchlaucht schreiben lassen von wegen der zirbelnusen derselbigen
pelzzer oder zwey(g) zu schicken .. .. darauff (hab) ich allen vleiss an-
gewendt mich in solchen zu erkhündigen anff dz welsch auch hieumb im
Jandt; deshalben mir Herr Pangrätz Khuen, haubtman zu Trient, ain
welschen zurschen von seinem paum, so Ehr von Rauenae dieselben zirbl-
nusen gepracht, welche Er vor zechen jarn geseczt, davon ist im ain
paum gewachsen, der hat nach denn zechen jaren jeczt anfachen zu
tragen ....<« An die letzten Worte anknüpfend bringt Verfasser noch
zwei aus der heutigen Zeit genommene Beispiele von früh fructificierenden
Coniferen in Tirol.