Volltext: Der Schwabenkrieg

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längs der schmalen Ebene, bis an die Anhöhe, über welche die Römerstraße geführt hatte, 
waren von Kriegern des Schwäbischen Bundes Leßen 3) aufgeworfen worden. =- Hinter 
denselben erwarteten sie den Angriff der Eidsgenossen. =<- Den Lanzengast hatten sie 
mit 300 Büchsenschüßen, die Anhöhe neben demselben mit 4500 Tyroler-Bergknappen beseßt, 
welche man die Stählerne Schaar nannte. =- Jenseits dieses Berges liegt das Dorf 
Frastenz, von wo aus die Straße über die Ill nach Rankweil führt. =- Die übrige 
Macht der Verbündeten , (die man von 6000 bis 44,000 Mann angiebt), vertheidigte , unter 
Anführung der Ritter Hans Jakob Bodmann des Jüngern, und Burkhard von 
Knörringen, die Leßens*). 
Gegen diese wohl befestigte Aufstellung beschlossen die bis auf 9830 Mann verstärkten 
Eidsgenossen*) den Angriff. =- Schon am frühen Morgen des 20. April. theilten sie 
ihre Streitmacht in drey Schlachthaufen, von denen der eine die feindlihen Verschanzungen 
von vorne angreifen, der andere trachten sollte, dieselben, da, wo sie sich an den Berg lehn= 
ten, zu umgehen, während der dritte Haufe , 2000 Mann stark, unter Heinrich Wollebs58) 
sachkundiger Anführung den Lanzengast ersieigen würde. 
53) Neujahrsblatt XXV. 8. XXxXyV1l. 5 NXVIL 44. XXIX. 9. 
54) I. GC. Zellweger Il. 268. 269. -- Die Wallgäuer vereinigten sich mit den Etsch- 
länvern und den Kaiserlichen Truppen zu Feldkir<, und führten eine Landwehre zwischen 
der Il1U und dem Lanzengasterberge, bey Frastenz auf. „Das war, (sagt eine alte Hand- 
„schrift), eine starfe wohlgeordnete Lee, als sie je kein Mann gesach: Die was mit grossen Böumen 
„zwifalt ; mit Strichwerinen, guten Bollwerken und Schußlöchern , mit Büchsen , Lüten und Züg nach 
„aller Nothdurft versehen.“ =- Hier lagerten sich die Feinde in Sicherheit, und dachten durch öftere 
Ueberfälle über den Rhein die Eidsgenossen zu ermüden, oder zu reizen, und dann in ihrem 
Vortheil zu erwarten. -H. H. Füßli. (Shweiz. Mus. v. 1787. Heft Vil. S. 618). 
55) Nach dem bey Austheilung der Brandschaßung eingegebenen Verzeichnisse betrug die Zahl der 
in der Schlacht bey Frastenz anwesenden Eidsgens ssisc<hen Streiter ungefähr 9,830 Mann ; 
nähmlich: von Zürich 425, von Luzern 600, von Uri 720, von Shwyß 1,410, von Un- 
terwalden 560, von Zug 200, yon Glarus 622, von Gaster 114, von Gams 48, 
aus vem Wagenthal 199, aus der Stadt St. Gallen 553, von dem Herrn von Sax 160, 
von Appenzell 930, von den drey Bünden aus Churwalchen 1600, St. Gallische Got- 
teshausleute 300, von Werdenberg 196, von Rappersweil 56, aus dem Toggen- 
burg 651, aus dem Oberland 487. R. Gluß-Blozheim. S. 98. 
56) Heinri< Wolleb aus einem adelihen Geschlechte im Lande Uri, welcher schon im
	        

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