Volltext: Der Schwabenkrieg

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Auf Shiengen's Fall folgte derjenige von Küssenberg, von Stühlingen und 
von Blumenfeld, bey dessen Uebergabe die edle Treue der Frauen von Weinsberg sich 
erneuert haben soll 52). 
Mittlerweile entschlossen sich die , oberhalb des Bodensees, am Rheine stehenden 
Eidsgenossen, nachdem- sie das Schloß Suttenberg 8 Tage lang vergeblich belagert 
hatten, ihre Feinde in derjenigen festen Stellung anzugreifen , welche solche bey Feldkirch 
bezogen hatten. 
Von Feldkir< bis an die St. Luciensteig zieht sich eine schmale Ebene, welche auf 
der einen Seite dur< den Nh ein, auf der andern durch eine Kette steiler Berge begränzt ist. 
= Nahe bey Feldkir< wenden sich diese Berge gegen den Rhein zu, so daß zwischen 
denselben und einer Hügelreihe, durch welche von Natur und Kunst der JUU ein Ausweg ge- 
graben worden, nur ein enges Thal offen bleibt. =“ Ein hoher , steiler, mit Gebüsch und 
Wald bewachsener Beig, der unterste jener Kette, nach welchem sie sich gegen Mitternacht 
wendet, heißt der Lanzengast. An diesen reiht sich die Anhöhe, über welche die Straße 
der Römer von Mayenfeld gegen Bregenz, unterhalb des Castells Clunia, vorbey- 
führte ; = und nördlich von derselben erhebt sich wieder ein höherer Berg, an dessen Fusse 
Feldkir< erbaut ist. = Von der JU1 aus, jener Hügelreihe entlang , und von dieser aus, 
52) Zufolge V. Anselm (11. S. 424. 425) wurde das dem Edeln Freyherrn von Rosene> 
zugehörende Städtchen Blumenfeld unter der Bedingung übergeben, daß , mit Ausnahme des 
Cdeln von Rosene>, Mann, Weib und Kinder mit ihrer tragbaren Habe herausgehen sollten; -- 
worauf, in Folge dieser Zulassung, des Freyherrn von Rosene>'s Gemahlinn, ihren, durch Vor- 
behalt der Gidsgenossen, vom freyen Abzug ausgenommenen Gemahl, als ihre beste und liebste 
Habe, nebst ihren besten Kleinodien, heraustrug, =- was derselben so wenig verwehrt ward, daß ein 
Eidsgenösstscher Krieger, welcher nach ihren Kleinodien hatte greifen wollen, kaum vom Stri>e erbet- 
ten werden konnte. -- Zufolge O. F. H. Shönhuth: Die Ritterburgen des Höhgauw's 
(Seft IL. 66. 67.) stammte jene edelmüthige Edelfrau von Freyherr Hans von No sene > ab, war 
die. Gemahlinn eines Freyherren von Thengen, dem in so fern der Nahme Rosene> beygelegt 
werden konnte, wenn seine Gemahlinn Erbtochter war. -- Auf jeden Fall liegt in dieser anziehenden 
Geschichte nichts Unwahrscheinliches, so wenig, als in der ihr zum Vorbild dienenden Geschichte der 
Frauen von Weinsberg, welche einst im Jahr 1140, als die Thore der Burg Weinsberg sich 
öffneten , (nachdem ihnen Kaiser Conrad erlaubt hatte, daß sie mitnehmen dürfen , was ihnen das 
Liebste sey) , in langen Reihen den Burgweg herabkamen, jede ihren Ehegemahl auf dem Nücen 
tragend , weil sie nichts Theureres hatten , dessen Rettung sie wünschten. 
F. G. die Nitterburgen und Bergs<lösser Deuts<lands yY. 231. 232. 
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