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ders Livinio), wenigstens zeitweise, gehört zu haben scheint,;')
die Territorialherrlichkeit in Bormio in Anspruch
nahmen; erhellt. urkundlich zwar: erst aus einem Akt
von 1336.” wodurch. Bischof‘ Ulrich von Cur, «nach bis-
heriger wvewohnheit», die. Leute von Bormio als freie
Gottesnausleute («tanquam ‚liberos homines ecclesiae
Curiensis ») mit dem Gebiete von Bormio belehnt,
wogegen diese den Vasalleneid leisten. ®
Dieser Akt und dessen Bezugnahme auf frühere Uebung
stellen es wohl ausser Zweifel, dass die von den Bischöfen
von Cur behauptete und von Eormio selbst: anerkannte dor-
tige Territorialherrlichkeit sich auf ein --ı freilich
nicht mehr vorhandenes: — kaiserliches Diplom gegründet
haben müsse und dies um so mehr als das Bisthum Cur,
so weit dessen Urbarien Auskunft geben, in Bormio keine
Besitzungen hatte, die es in den Fall gesetzt hätten, wie
dies so oft geschah, grundherrliche Rechte zu terri-
torialherrlichen zu ‚erweitern. Wahrscheinlich waren
es daher die, den Bischöfen von Cur so sehr geneigten
Itton, walche dıe dortigen, damals sehr .begangenen Pässe
des Umbrail (Stilvio)*‘) und Frai1a am liebsten ihrer Ob-
hut anvertrauen mochten.
') Es darf dies geschlossen werden aus einer vom Domkapitel
Cur im Jahr 1312 der Gemeinde Bormio gemachten offiziellen Mit-
theilung betreffend das Generalvikariat von Cur (Mohr, Cod. IT, n.'
220). : In der” Zusammenstellung ‘der bischöfl. Beamtungen (XV. s.)
heisst es «Wurms gehörtzum Gotzhus.»
?) Mohr, Cod. II, n. 248 (« ... de suo recto feudo ecclesiae
8. Mariae Curiensis . . . habitant super terris dietae ecclesiae, de illo
feudo quod ipsum commune et homines de Burmio habent et tenent
et habuerunt et tenuerunt/ a praedieta ecclesia episcopali et
ab episcopis olim rectoribus dietae ecclesiae Curiensis »).
3) « ... ut vasalli suo domino faciunt et mos est feudi legalis.»
4) Der von Bormio in das Münsterthal und in den Vinstgau
führende Umbrail-Pass wurde ehemals für den Waarentransport
sehr benutzt (Lavizzarı, memorie istor. della Valtellina. 8. 55).