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In der Folge scheint indess die Burg Lichtenstein auf
die Herren von .°Idenstein übergegangen zu sein, denn
die Herren von Lichtenstein kommen, als solche, nicht
mehr vor, woran «Lichtenstein» öfter als Vorname der
Herren von Haldenstein erscheint‘).
Dass das: "or f ursprünglich von Romanen bewohnt
war, ist, nach den Güter- und vielen Familiennamen zu ur-
theilen ? ) unzweifelhaft, wogegen die Herren von Halden-
stein und Lichtenstein ‘sich durch ihren Namen als einen
eingewanderten deutschen Adel zu erkennen geben.
Da die Burgen Haldenstein und Lichtenstein in dem
von Heinrich 1:1. (1050) dem Bischof von Cur geschenkten
Waldrevier 3) lagen und wirklich bis auf die neueste Zeit
ein grosser benachbarter (der sog. Oldis-) Wald, kraft obiger
Schenkung, dem Bisthum gehörte. so dürfte die Begründung
dieser Herrschaft wol auf eine bischöfliche Verleihung zu-
rückzuführen sein, zumal die Herren von Haldenstein wirk-
lich bischöfliche Vasallen gewesen zu sein scheinen, indem
sie öfter bei bischöflichen Verkommnissen mitwirkten und
ein Rudolf von Haldenstein sogar unter den Bürgen vor-
kommt, welche ‚Bischof Ulrich V. (1347) dem Markgrafen
Ludwır von Brandenburg, als Grafen von. Tirol, um sich
aus. der ı.2fangenschaft zu befreien, stellen musste“). Unter
dieser Voraussetzung erklärt es sich auch, dass das Bisthum
1) Urk. v. 1351, 1378 u. 1383 (Mohr, Cod, IL mn. 332; IV
u. 69). Von der dritten, in ihren Ueberresten noch sichtbaren, bei
Haldenstein gestandenen Burg, Crottenstein (Srecher, Pallas,
8. 376) ist urkundlich nichts bekannt.
2) Bott (die Herrschaft Haldenstein, S. 91) führt eine Menge
solcher Namen auf. Auch das Dorf selbst soll ursprünglich « Lan tsch>
(Lantium inferius) geheissen haben (Sprecher, Pallas, 8. 376).
3) Mohr, Cod. I. n. 92,
4) Mohr, Cod. IIL n. 28.
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