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Obwol die Freien von Lags schon bevor sie sich von
dem Grafen von Werdenherg - Sargans loskauften, dem
obern Bund beigetreten waren (1424), so fühlten sie
sich dennoch, wie es scheint, ohne einen ‘Schutzherrn
zu schwach, wesshalb sie sich bereits im Jahr 1434 *) frei-
willig dem Bischof von Cur ergaben, indem sie ihm für
den ihnen zu gewährenden Schirm alle Herrschaftsrechte,
« die Craf Rudolf zu Sargans, Herr von Löwenberg, ihnen
verkauft hatte», insbesondere hohe und niedere Ge-
richte, «Schwebendes und Fliessendes (d. h. wol Vogel-
jagd und Wasserrecht mit Fischerei), die zu der Grafschaft
gehören », überliessen und « gleichen Kriegsdienst (mit Schild
und Speer) wie andere freie Gotteshausleute » verhiessen ®).
Trotz dieser Unterwerfung seheint indess Lags (mit
Sifis) auch fortan ohne Mitwirkung des Bischofs die hohe
und niedere Judikatur frei ausgeübt zu haben*).
7. Haldenstein,
Die Herren der, unweit der Stadt Cur am Fusse des
Calanda gelegenen Burgen Haldenstein und Lichten-
stein‘) kommen urkundlich zuerst im Jahr 1260 vor, und
zwar werden sie Ritter genannt, wonach sie schon als In-
haber von Herrschaftsrechten über die Bewohner des an-
liegenden Dorfes Haldenstein zu vermuthen sind.
1) Zufolge des in obiger Note angeführten Diploms wären sie
dannzumal noch werdenbergisch gewesen!
2) Urk. von 1434 im bischö fl. Archiv (« Wann das gemeine
Gotzhus für den Bischoff rayset, solen si auch mit Schilt u. Speer zu
dienen schuldig sein »).
3) Der « Ammann der freyen zu Lax» amtet nämlich auch fortan
ohne sich auf den Bischof, als Gerichtsherrn, zu beziehen (Urk. von
1494 u. 1554 im Archiv Lags). Vgl. Sprecher, Pallas, S. 296.
4) Mohr, Cod. I. n. 237 (Uhr. de Lichtenstein, Bernh. de Halden-
stein et filius eius Henricus, milites).