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Aus dieser Urkunde erhellt zugleich, dass das Kloster
Durwalden dannzumal in Davos einen. Grundzins von 60
Käsen und 4 Frischingen bezog. Somit war diese Länd-
schaft nicht nur muthmasslich schon von langer Hand her
bekannt, sondern wurde auch, wenigstens als‘ Alp, land-
wirthschaftlich benutzt, und die vielen romanischen Lokal-
namen derselben (Dischmä, Sartig, Clavadel, Spina u. s. W.)
lassen auch keinen Zweifel darüber, dass es Romanen
waren, welche sie zuerst kannten und aus derselben Nutzen
zogen. Nass aber unter dem Freiherrn Walter V. von Vatz,
somit etwa im dritten Viertel des X .ıIl. Jahrhunderts!) eine
Einwanderung‘ deutscher Kolonisten stattfand, ergibt sich
aus ‚einer Urkunde von 1289; wodurch Graf Hugo: von
Werdenberg, als Vormund der minderjährigen Brüder Johann
und Donat von Vatz, in Bestätigung einer Verleihung ihres
Vaters, Walters (\:\?), einem gewissen « Ammann Wilhelm
und. seinen Gesellen » das «Gut zu Davos» zu ewigem Erb-
lehen gibt®), und‘ zwar gegen einen: Grundzins von 473
Käsen, 168 Ellen Tuch, 56 Frisching und 1000 Fischen
aus dem: dortigen See, wofür der Ammann Wilhelm persön-
lich haftbar sein soll.*4 Gleichzeitig wird festgesetzt, dass
Wilhelm Ammann bleiben solle so lange er es nicht '«ver-
Wirkt», im Uebrigen solle man den Ammann jeweilen aus
ı) Derselbe wird nämlich zuerst genannt im Jahr 1260 (Mohr,
Bod.A. mn. 227) und zuletzt.im Jahr 1283 (Mohr, Cod. II. n. 19).
?) Graf Hugo (II.) nennt ihn hier seinen « Oheim», weil ‚er seiner
Mutter Bruder gewesen ‚war (Vanotti, geneal. Tabelle I. der Grafen
von Werdenberg-Werdenberg). ‚Dass diese Kolonisation unter ihm
und nicht früher erfolgte, ist daraus zu schliessen, dass er «das Gut
zu Davos gesetzt hatte zum rechten Zins ».
3) Mohr, Cod. II. n. 47.
+) «Ist daz man den zinss järlich nit verrichten würdt, so sol
uan dem amman, wer er ist, ein pfand nemmen, an rindern, gaissen
und schafen. »